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Strom- und Gaszähler: Funktion, Ablesung, kWh und m³

Strom- und Gaszähler sind unverzichtbare Bestandteile moderner Energieversorgungssysteme und ermöglichen die verbrauchsgenaue Abrechnung von Energiekosten.

Am Zähler muss einmal im Jahr der Gesamtverbrauch für Strom bzw. Gas abgelesen werden, hierzu gibt es mitunter eine explizite Aufforderung des entsprechenden Versorgers. Die korrekte Übermittlung der Verbrauchsdaten ist aber auch im Sinne des Verbrauchers, denn Energiekosten werden monatlich in Form von Abschlägen entrichtet. Diese basieren auf einer Schätzung des prognostizierten Verbrauchs und richten sich in der Regel am Vorjahresverbrauch. Wenn der tatsächliche Verbrauch jedoch niedriger ist als der veranschlagte Abschlagswert, dann erhalten Kunden eine nachträgliche Gutschrift; auch der umgekehrte Fall ist aber natürlich möglich.

Häufig wird das Ablesen ohnehin vom Messstellenbetreiber übernommen: Dieser ist Eigentümer des Zählers (nicht etwa der Stromversorger bzw. Gasversorger) und deswegen auch für dessen Betrieb zuständig. Hierzu zählt ebenso das Ablesen des Zählerstands, hierfür wird dann ein Termin vereinbart. Da dies aber nicht immer praktikabel ist, besteht vielerorts die Möglichkeit, den Zähler selbst abzulesen. Dieser befindet sich normalerweise im Keller bzw. in Mehrfamilienhäusern, bisweilen im Hausflur.

Ein analoger, mechanischer Stromzähler wird auch als Ferraris-Zähler bezeichnet und hat üblicherweise ein dunkles Plastikgehäuse. Die große Mehrheit der Stromzähler sind Eintarifzähler, die schlichtweg den Verbrauch angeben. Manche Stromkunden haben allerdings einen Tarif mit separatem Hochtarif und Niedertarif (zum Beispiel Tag- und Nachtstrom): Dann gibt es entweder zwei Zähler oder einen Doppeltarifzähler, der beide Verbrauchswerte aufgeschlüsselt wiedergibt.

Im Gegensatz zum Stromzähler bestehen Gaszähler hingegen aus Metall und sind oftmals weiß oder grau. Am besten lassen sich Strom- und Gaszähler aber durch ihre Maßeinheit unterscheiden: Der Stromverbrauch wird in Kilowattstunden (kWh), der Gasverbrauch in Kubikmetern (m³) gemessen. Beim Ablesen müssen Verbraucher dann lediglich auf das Rollenzählwerk achten, das den Verbrauch auf drei Nachkommastellen angibt. Immer populärer werden überdies elektronische Zähler: Diese verwenden digitale Messmethoden und sind in der Regel etwas genauer als mechanische Zähler. Sie zeichnen sich durch ein Display aus und haben oftmals noch zusätzliche Funktionen wie eine Fernauslesung.

Smart Meter: Intelligente Stromzähler für die Energiewende

Smart Meter bzw. intelligente Zähler sind eine Weiterentwicklung der traditionellen Strom- bzw. Gaszähler und bieten erweiterte Funktionen, die durch die Integration von Kommunikationstechnologien ermöglicht werden. Zwar sind auch Smart Meter digitaler Natur – das bedeutet allerdings nicht, dass auch jeder digitale bzw. elektronische Zähler auch ein Smart Meter ist. Ein Zähler wird erst dann als intelligent bezeichnet, wenn er ein Kommunikationsmodul besitzt. Dies ermöglicht beispielsweise die automatische Echtzeit-Datenübermittlung an den Energieversorger, was den Austausch zwischen Verbrauchern und Versorgern erheblich vereinfacht.

Smart Meter bestehen also aus zwei Komponenten:

  • 1) Digitaler Zähler: Dieser geht über einen herkömmlichen Analogzähler hinaus und erfasst nicht nur den aktuellen Zählerstand, sondern zeigt sämtliche aktuellen Verbrauchsdaten an. Die Verbrauchswerte können somit etwa nach Tag, Woche oder Monat gespeichert und angezeigt werden.
  • 2) Kommunikationseinheit (auch als Smart-Meter-Gateway bezeichnet): Dieses Modul macht einen Smart Meter erst zu einem Smart Meter. Das Gateway ist über eine sichere externe Schnittstelle verbunden und bündelt sämtliche Daten, die weiterverarbeitet und übertragen werden können. So kann es mit anderen Marktteilnehmern wie dem Energieversorger kommunizieren.

Smart Meter bieten maximale Transparenz sowie Kontrolle und erleichtern Verbrauchern deswegen das Energiesparen. Über eine App lässt sich beispielsweise feststellen, zu welchen Tageszeiten am meisten Energie verbraucht wird. Häufig ist das Smart Meter auch in ein Smart-Home-System integriert und weiß dann beispielsweise exakt, welches Elektrogerät besonders viel Strom verbraucht. Außerdem erlauben Smart Meter einen höheren Grad an Fernsteuerung. Als besonders praktisch dürften Verbraucher zudem die wegfallende Übermittlung des Zählerstands wahrnehmen, dieser wird bei einem Smart Meter automatisch kommuniziert.

Aktuell besitzen nur wenige Haushalte einen Smart Meter, das soll sich in Zukunft aber ändern, denn intelligente Strom- und Gaszähler sind maßgeblich für die Digitalisierung der Energiewende und werden eine entscheidende Rolle in der Energiewirtschaft der Zukunft einnehmen. Die Tendenz geht zu einem reaktiven Stromnetz (Smart Grid), wobei alle Akteure des Energiesystems miteinander vernetzt sind und stetig untereinander Informationen austauschen, hierfür sind Smart Meter unabdinglich.

Das gilt beispielsweise auch für dynamische Stromtarife: Hier zahlen Kunden keinen einheitlichen Fixpreis, sondern entrichten einen variablen Kostensatz, der sich am Börsenpreis für Strom bzw. Gas orientiert; dieser ist wiederum von Angebot und Nachfrage zum jeweiligen Zeitpunkt abhängig. Dies ermöglicht also eine flexible Anpassung des Verbrauchs an das vorhandene Energieangebot, welches durch die zunehmende Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Quellen immer stärker fluktuiert, denn Wind- und Photovoltaikanlagen unterliegen meteorologischen Faktoren wie Windstärke und Sonneneinstrahlung. Smart Meter sind somit unverzichtbar für eine gelungene Integration von Ökostrom und tragen zu einer nachhaltigeren Energielandschaft bei.

Aus diesem Grund forciert der Bund den Rollout von Smart Metern: Ab 2025 wird jeder Verbraucher das Recht auf einen Smart Meter haben. Die Kosten sollen hierbei auf 20 Euro pro Jahr begrenzt sein.

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