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Strom

Wärmepumpen im Test: Effizienz, Klimafreundlichkeit und Förderung

12. August 2024

von Christoph Deutscher

Sich eine Wärmepumpe anzuschaffen, ist teuer. Da überlegen sich Haushalte doppelt und dreifach, ob es sich für Sie wirklich lohnt, auf eine Wärmepumpe umzusteigen. Es gibt zwar staatliche Förderungen, mit denen Sie den Preis ein wenig drücken können, letztendlich geht es aber vor allem darum, ob der Betrieb der Wärmepumpe einen Vorteil gegenüber der bisherigen Heizung darstellt. Besonders wichtig ist, dass sie möglichst effizient und kostengünstig arbeiten.

Die Stiftung Warentest hat in einem aktuellen Vergleich aus dem Juli 2024 fünf Luft-Wasser-Wärmepumpen getestet – die geläufigste Art von Wärmepumpen in Deutschland -, nachdem sie im vergangenen Jahr schon sechs Modelle untersucht haben. Insgesamt enthält der neueste Bericht also Testergebnisse zu elf verschiedenen Luft-Wasser-Wärmepumpen. Hier bieten wir Ihnen einen Überblick darüber, wie Wärmepumpen am effizientesten arbeiten und welche Finanzierungsmöglichkeiten Sie haben.

Testergebnisse der Stiftung Warentest

Die fünf im Jahr 2024 getesteten Wärmepumpen stammen von den Firmen Alpha Innotec, Buderus, LG Electronics, Panasonic und Weishaupt. Davon erhielten vier Modelle die Schulnote „gut“, nur ein einziges Mal wurde die Note „befriedigend“ vergeben. Keines der getesteten Geräte ist durchgefallen.

Die Tests bestanden jeweils aus drei Kategorien, wobei die Energieeffizienz und die Umwelteigenschaften im Heizbetrieb mit 70 Prozent den größten Einfluss auf das Ergebnis hatten. Hierbei geht es um die Effizienz der Heizleistung in Abhängigkeit von der Außentemperatur und von Betriebsfunktion. Außerdem wurde die Klimabelastung durch das Kältemittel der Wärmepumpe betrachtet. Weitere 25 Prozent fielen auf die Kategorie Handhabung. Das beinhaltete vor allem die Installation und die Bedienung des Geräts. Die letzten fünf Prozent des Gesamturteils fielen auf die Kategorie „Basisschutz persönlicher Daten“, was vor allem den Datenschutz beinhaltete. Interessanterweise konnten Mängel in der letzten Kategorie zu einer Abwertung des Ergebnisses führen. Deutliche Mängel in der Datenschutzerklärung führten somit dazu, dass diese Kategorie nur mit maximal „ausreichend“ bewertet wurde. Die vollständigen Testergebnisse finden Sie in der kostenpflichtigen Gesamtauswertung von Stiftung Warentest.

Effizienz von Wärmepumpen: Wie funktionieren sie am besten?

Die Effizienz von Wärmepumpen wird in der Regel über ihren Wirkungsgrad angegeben. Er ist zwar kein exaktes Urteil über die tatsächliche Effizienz, ermöglicht aber eine erste Einschätzung. Dabei liegt der Wirkungsgrad von Wärmepumpen im Durchschnitt zwischen 2,5 und 5,0, sie können also ein Vielfaches der eingesetzten Menge Strom in Wärmeenergie umwandeln. Das liegt daran, dass ein Großteil der zum Heizen genutzten Energie von Wärmepumpen kostenlos und in nachhaltiger Form in der Umwelt verfügbar ist.

Zum Vergleich: Der Wirkungsgrad vieler anderer Heizsysteme beträgt ungefähr 1,0 oder liegt sogar darunter. Damit arbeiten Wärmepumpen bereits von sich aus deutlich effizienter als andere Heizungen. Aber unter Wärmepumpen und der dazugehörigen Heizungsinfrastruktur des Gebäudes gibt es trotzdem Abstufungen. Die Wärmepumpe selbst kommt mit zwei relevanten Kenngrößen, dem COP-Wert (Coefficient of Performance) und der Jahresarbeitszahl. Diese beiden Werte basieren auf Berechnungen und sind in der Realität normalerweise nicht 1:1 reproduzierbar. Grundsätzlich gilt aber: Je höher die beiden Werte, desto besser und effizienter die Wärmepumpe.

Die tatsächliche Effizienz der Wärmepumpe hängt daneben auch noch von anderen Faktoren ab. Wie schon angesprochen, spielen auch die Art und Größe der Heizkörper eine Rolle. So sind vor allem Fußboden- und Wandheizungen besonders effizient. Diese haben eine recht große Oberfläche und benötigen deswegen eine niedrigere Vorlauftemperatur. Das Wasser in der Heizung muss also nicht so stark erwärmt werden und der Stromverbrauch ist niedriger. Das spart Geld. Inzwischen gilt eine Vorlauftemperatur von 30 – 35° Celsius als besonders effizient. In diesem Zusammenhang ist auch der Heizkörper zu nennen. Kleinere Heizkörper benötigen in der Regel eine höhere Vorlauftemperatur, deswegen arbeiten Wärmepumpen besser, je größer der Heizkörper ist.

Auch die Sanierung des Gebäudes beeinflusst die Leistung einer Wärmepumpe. Wie bei allen Heizungen gilt auch hier: Je besser ein Haus gedämmt ist, desto weniger Wärme entweicht über Fenster und Türen und Sie benötigen eine geringere Heizleistung. Besonders bei Neubauten können Sie davon ausgehen, dass sie gut genug gedämmt sind, um möglichst energieeffizient zu heizen.

Wärmepumpen in Altbauten und denkmalgeschützten Gebäude

Was bei Neubauten als selbstverständlich angesehen wird, stellt die Bewohner und Eigentümer von Altbauten und denkmalgeschützten Gebäuden vor große Probleme. Sowohl die Dämmung als auch der Einbau von großflächigen Heizkörpern ist in alten Gebäuden unter Umständen mit einem sehr hohen Kostenaufwand verbunden und in denkmalgeschützten Gebäuden mit noch mehr Bürokratieaufwand verbunden.

Veränderungen an denkmalgeschützten Gebäuden sind nämlich nur unter strengen Auflagen und mit einer Genehmigung möglich. Sie sollten also schon im Vorfeld alle Details prüfen, um sicherzugehen, dass Sie überhaupt eine Wärmepumpe einbauen dürfen. Ist ein Gebäude denkmalgeschützt, bedeutet das in den meisten Fällen, dass die Außenfassade erhalten bleiben muss und nicht verändert werden darf. Außerdem gibt es auch oft Vorgaben dazu, wie die Innenwände gestaltet oder welche Innenfliesen verlegt werden dürfen. Dazu kommt, dass oft nur bestimmte Materialien benutzt werden dürfen, die oft teuer sind und eine optimale Dämmung erschweren.

Auswirkungen von Wärmepumpen auf die Umwelt

Wärmepumpen heizen, ohne fossile Brennstoffe zu verbrennen. Sie laufen mit Strom, weswegen die Menge der schädlichen Emissionen vom deutschen Strommix abhängt. Bei einer restlosen Stromerzeugung aus emissionsfreien Energien wie Wasser, Wind und Solar würde auch eine Wärmepumpe emissionsfrei arbeiten. Im ersten Quartal 2024 hatten Erneuerbare Energieträger einen Anteil von fast 60 Prozent am gesamten deutschen Strommix. Damit arbeiten Wärmepumpen in Deutschland aktuell noch nicht komplett emissionsfrei, der Trend deutet aber darauf hin, dass es in absehbarer Zeit möglich sein könnte. Ein Jahr vorher hatten Erneuerbare Energieformen einen Anteil von knapp nur 50 Prozent am deutschen Strommix. Herkömmliche Gasheizungen stoßen dagegen pro Kilowattstunde ungefähr 200 Gramm Kohlenstoffdioxid aus. Bei einem typischen jährlichen Gasverbrauch von 20.000 kWh bei einer vierköpfigen Familie sind das also etwa vier Tonnen CO2. Wer dagegen mit Öl heizt, stößt ein wenig mehr CO2 aus. Pro Kilowattstunde sind es etwa 260 Gramm, was bei einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh ca. 5,3 Tonnen CO2 sind.

Während Wärmepumpen also theoretisch emissionsfrei arbeiten können, können sie an anderer Stelle unter Umständen trotzdem umweltschädlich sein, sie arbeiten nämlich mit Kältemitteln. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen natürlichen und synthetischen Kältemitteln. Natürliche Kältemittel kommen in der Umwelt vor und sind beispielsweise Kohlenwasserstoffe, Kohlenstoffdioxid, Ammoniak, Wasser und Luft. Synthetische Kältemittel werden dagegen künstlich hergestellt. Dazu zählt auch die schon lange weltweit verbotene Untergruppe der Flourchlorkohlenwasserstoffe (FCKW).

Der Umwelteinfluss von Kältemitteln wird anhand eines GWP-Wertes angegeben, dem Global Warming Potential. Kohlenstoffdioxid dient dabei als Vergleichswert und hat deswegen einen Wert von 1. Je höher also dieser GWP-Wert, desto umweltschädlicher das Kältemittel. Manche FCKW hatten einen GWP-Wert von über 9.000. In Zukunft soll der zulässige GWP-Wert in Wärmepumpen immer weiter reguliert werden, bis neu verkaufte Monoblock-Wärmepumpen ab dem 1. Januar 2027 maximal einen GWP-Wert von 150 aufweisen dürfen. Das würde die meisten künstlich hergestellten Kältemittel ausschließen. Die Stiftung Warentest vergleicht sowohl Modelle mit einem klimaschädlichen als auch mit einem klimaschonenden Kältemittel. Im Test aus 2023 nutzten zwei von sechs Wärmepumpen das synthetische Kältemittel R32 mit einem GWP-Wert von 675. Im Test aus 2024 nutzen alle verglichenen Modelle Propan mit einem GWP-Wert von 3.

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Förderung von Wärmepumpen

Die Anschaffung einer Wärmepumpe wird in Deutschland massiv gefördert. Über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) können Eigentümer von bestehenden Wohngebäuden eine Förderung für den Kauf und den Einbau einer neuen, klimafreundlicheren Heizung beantragen. Die KfW bezuschusst je nach Antrag maximal 70 Prozent der förderfähigen Kosten, erklärt aber auch, dass es sich nicht um einen grundsätzlichen Rechtsanspruch handelt. Die Förderung stehe stattdessen unter dem Vorbehalt der verfügbaren Haushaltsmittel. Die gesamte Förderung setzt sich aus vier verschiedenen Punkten zusammen.

  • Basisförderung (30 Prozent)

Die Basisförderung können alle Haushalte erhalten, die eine neue förderfähige Wärmepumpe nach den BEG-Förderrichtlinien einbauen wollen. Der Heizungstausch muss sach- und fachgerecht erfolgen.

  • Klima-Geschwindigkeits-Bonus (20 Prozent)

Diesen Zuschuss können alle Haushalte erhalten, die ein altes Heizungssystem gegen eine Wärmepumpe austauschen. Dazu zählen alte Kohle-, Öl-, Nachtspeicher- oder Gasetagenheizungen und mindestens 20 Jahre alte Gaszentralheizungen. Wichtig hierbei ist, dass die alte Heizung noch funktionieren muss. Wer eine defekte Heizung gegen eine Wärmepumpe austauschen will, kann diesen Förderpunkt nicht beanspruchen.

  • Einkommensabhängiger Bonus (30 Prozent)

Eine einkommensabhängige betrifft nur Personen und Haushalte, wenn das zu versteuernde Jahreseinkommen aller Haushaltsmitglieder nicht mehr als 40.000 Euro beträgt. Das soll durch Steuerbescheide vom Finanzamt nachgewiesen werden. Diese Art der Förderung soll vor allem dafür sorgen, dass auch einkommensschwächere Haushalte den Umstieg auf eine Wärmepumpe stemmen können.

  • Effizienzbonus (5 Prozent)

Der Effizienzbonus betrifft Wärmepumpen mit einem besonders klimafreundlichen Kältemittel oder Geräte, die besonders effiziente Wärmequellen erschließen können, wie zum Beispiel Geothermie.

Ein Blick auf die Gesamtsumme aller Fördermöglichkeiten zeigt, dass es 75 Prozent der Kosten sind, anstatt der maximalen 70 Prozent. Das bedeutet, es ist grundsätzlich nicht möglich, alle Fördermöglichkeiten komplett auszuschöpfen. Mindestens 30 Prozent der Gesamtkosten müssen Sie immer selbst tragen. Nichtsdestotrotz ist das eine deutliche Ersparnis im Vergleich zu den eigentlichen Kosten einer Wärmepumpe, die gut und gerne zwischen 15.000 und 20.000 Euro liegen können.

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