Für die meisten Kinder ist das Internet längst ein selbstverständlicher Teil der alltäglichen Lebenswelt. Mehr als die Hälfte aller 8- bis 9-Jährigen nutzt regelmäßig das Internet, und etwa ein Fünftel surft jeden Tag gar mehr als eine Stunde im Netz.
Doch selbst die gewandtesten Kinder sind noch lange keine Digital Natives, sondern laufen durchaus Gefahr, sich in den Weiten des Internets zu verlieren. Eltern haben deswegen eine große Verantwortung: Sie müssen Ihre Sprösslinge über die Gefahren der Online-Welt aufklären und dafür sorgen, dass sie keinen schädlichen Inhalten ausgesetzt sind.
Leichter gesagt als getan: Wir verraten Ihnen, wie das am besten klappt!
Eine Kindersicherung gibt es nicht nur im Haushalt oder im Auto, sondern auch für das Internet. Hierzu gibt es eine Fülle an Programmen – jedes hat eigene Funktionen, doch das Grundprinzip ist immer gleich: Es wird eine Selektion an Webseiten vorgenommen, die Ihr Kind besuchen kann.
Viele Programme erlauben Ihnen die Einrichtung einer Whitelist: Dort legen Sie alle Webseiten fest, die Ihr Kind aufrufen darf. Der Rest des Internets ist dann gesperrt. Das kann gerade bei sehr jungen Kindern eine gute Lösung sein, denn die Anzahl an pädagogisch wertvollen Inhalten ist in diesem Alter noch stark begrenzt.
Auf Dauer ist das aber nicht unbedingt praktisch, schließlich soll ein Kind auch lernen, sich selbstständig im Netz zu bewegen. Üblich ist daher zumeist eine Blacklist. Diese ist das genaue Gegenteil der Whitelist: Hier legen Sie fest, welche Webseiten bzw. welche Arten von Webseiten gesperrt sind.
Als Laie lassen sich damit aber nicht alle potenziellen Gefahrenherde abdecken, zu verstreut und vielfältig ist das World Wide Web. Kinderschutzprogramme können Ihnen deswegen die Arbeit abnehmen und sperren dann ungeeignete oder anstößige Seiten automatisch: Inhalte mit pornographischen oder gewalttätigen Inhalten sind dann beispielsweise tabu.
Jeder größere Internetanbieter wie etwa die Telekom bietet ohnehin entsprechende Kinder- und Jugendschutzfilter an, hier lassen sich dann oft sogar die Onlinezeiten regulieren, denn zu viel Internet kann süchtig machen. Vergessen Sie auch nicht mobile Geräte wie Handys und Tablets, auch dort lässt sich eine Kindersicherung einrichten.
Diese ist allerdings nicht zwangsläufig effektiv, Kinderschutz-Tools von Apple und Google wurden von Stiftung Warentest etwa nur mit dem Prädikat „befriedigend“ versehen. Wir empfehlen Ihnen die kostenlose Software Jusprog: Das Programm hat mehr als eine Million Seiten geprüft und je nach Altersstufe freigeschaltet.
Wir raten Ihnen außerdem: Wechseln Sie regelmäßig den Internetanbieter, um immer im besten Tarif zu sein. Sorgenlos und gemütlich geht das mit dem Wechselservice von Wechselpilot. Hier erfahren Sie mehr.
Wie entsteht Schnee? Wann wurde das Auto erfunden? Und wer hat eigentlich Amerika entdeckt? Kinder sind von Natur aus neugierig und wollen sich allerlei Wissen aneignen. Antworten auf ihre Fragen finden sie dabei nicht nur bei ihren Eltern, sondern auch im Internet.
Einfach kurz Google bemühen – was für Erwachsene in solchen Fällen überaus hilfreich ist, stellt bei Kindern allerdings nicht zwangsläufig die optimale Lösung dar. Suchergebnisse sind ungefiltert, oftmals schwer verständlich und zu allem Überfluss in der Regel auch noch mit irritierender Werbung versehen. Kein Wunder also, dass junge Nutzer mit herkömmlichen Suchmaschinen oftmals überfordert sind.
Wir empfehlen besonders für Kleinkinder deswegen die Nutzung einer Kindersuchmaschine. Diese sind speziell auf die Bedürfnisse von Kindern abgestimmt und funktionieren nach dem Whitelist-Prinzip: Nur geprüfte Webseiten und Inhalte werden vorgeschlagen. Das erfolgt üblicherweise nicht nach einem Algorithmus, stattdessen kontrolliert ein medienpädagogisch geschultes Team, ob eine Seite geeignet ist oder nicht.
So können Sie etwa sicherstellen, dass schockierende oder traumatisierende Texte, Bilder und Videos herausgefiltert sind, gerade bei heiklen Themen wie Krieg oder Tod. Zudem werden den Nutzern einer Kindersuchmaschine automatisch Inhalte vermittelt, die sprachlich und inhaltlich kindgerecht aufbereitet sind.
Das sind die bekanntesten Kindersuchmaschinen und Kinderlexika:
Auf lange Sicht können Sie aber Ihre Kinder nicht dauerhaft an der Hand führen. Gerade für Jugendliche ist eine Kindersicherung nicht mehr angemessen. Mit zunehmendem Alter werden Kinder immer versierter im Umgang mit digitalen Tools und wissen, wie sich entsprechende Einschränkungen umgehen lassen. Bloße Verbote rufen irgendwann nur Trotz hervor, und ohnehin sollte das Ziel ein mündiges Kind sein, das sich selbstständig im Internet zurechtfinden kann.
Klären Sie Ihre Kinder deswegen über potenzielle Gefahren im Internet auf: Dazu gehört etwa Vorsicht beim Kontakt mit Fremden sowie mögliche Spyware und Malware. Auch Phishing-Mails, Spamnachrichten oder Gewinnspiele können eine Bedrohung darstellen, gleiches gilt für die Anmeldung bei kostenpflichtigen Webseiten.
Sensibilisieren Sie Ihre Kinder deswegen für die Widrigkeiten des digitalen Dickichts. Gehen Sie dabei auch auf den Umgang mit Falschinformationen ein, denn selbst junge Kinder interessieren sich häufig schon für politische und gesellschaftliche Themen. Helfen Sie ihnen, seriöse Quellen zu erkennen. Bei Jugendlichen ist zudem das Thema Sexualität relevant – stellen Sie hier klar, dass im Internet auffindbare Inhalte zumeist kein realistisches Bild zeichnen und zur Entstehung falscher Vorstellungen beitragen können.
Für die digitale Erziehung Ihres Kindes ist also eine Mischung aus technischer Hilfe und elterlicher Aufklärung notwendig. Je älter Ihr Kind wird, desto wichtiger wird Letzteres.