veröffentlicht am: 30.07.2024
Das Wichtigste in 30 Sekunden
Im Juli 2024 trat die EU-Strommarktreform in Kraft, die stabile Energiepreise und weniger Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen fördern soll. Verbraucher können künftig Festpreisverträge und flexible Kombinationen aus festen und dynamischen Preisen abschließen. Die Reform unterstützt Investitionen in erneuerbare Energien durch Differenzverträge und beinhaltet Maßnahmen zum Schutz einkommensschwacher Haushalte während möglicher Strompreiskrisen.
Im Juli ist die Strommarktreform der Europäischen Union in Kraft getreten, die zu Teilen bereits im Mai und März dieses Jahres vom Rat verabschiedet wurde. Das Paket soll für stabilere Energiepreise, geringere Abhängigkeit von den Preisen für fossile Brennstoffe und einen besseren Schutz vor Krisen sorgen. Die Reform wurde erstmals im März 2023 als Vorschlag ins Gespräch gebracht. Erste Einigungen wurden bereits Ende 2023 getroffen, nachdem die Verhandlungen nur zwei Monate vorher im Oktober angefangen haben. Hintergrund des Vorschlags waren die schwankenden Strompreise im Jahr 2022. Verbraucher sollten sich auf langfristig stabilere Strompreise verlassen können.
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Europäische Strommarktreform: Neuerungen
Die neue Strommarktreform der Europäischen Union sieht vor allem drei Ziele vor: „Verbesserten Verbraucherschutz“, „Mehr Stabilität für Unternehmen“ und „Mehr Öko-Strom“.
Mehr Verbraucherschutz
Ab 2023 haben Verbraucher mehr Auswahlmöglichkeiten und Klarheit bei Stromversorgungsverträgen, darunter Festpreis- und dynamische Preisoptionen sowie kombinierte Vertragsmodelle. Zudem sollen verbesserte Vertragsinformationen und Schutzmaßnahmen vor Preisschwankungen und unfairen Änderungen durch Anbieter die Strommarktbedingungen stabiler und transparenter machen, während sozial benachteiligte Haushalte durch finanzielle Unterstützung und Schutz vor Energiearmut unterstützt werden.

Stabilität für Unternehmen und Erneuerbare Energien
Die Strommarktreform führt Differenzverträge (CfD) ein, bei denen Staaten Stromerzeugern Mindestpreise garantieren und Marktpreisabweichungen ausgleichen, um Investitionen in erneuerbare Energien zu fördern und die Integration dieser in das Stromnetz zu erleichtern. Ziel ist es, die Preisschwankungen zwischen erneuerbarer und fossiler Energie zu verringern und gleichzeitig den effizienten Betrieb von Erzeugungsanlagen zu sichern.

Gewappnet für zukünftige Krisen
Die Strommarktreform enthält auch einige Klauseln, die es der Europäischen Kommission ermöglichen, eine regionale oder unionsweite Strompreiskrise auszurufen, mit einer Dauer von bis zu einem Jahr. Dafür müssen folgende Bedingungen erfüllt sein:
- Sehr hohe Preise auf den Stromgroßhandelsmärkten, die mindestens zweieinhalbmal so hoch sind wie der Durchschnittspreis der letzten fünf Jahre und voraussichtlich mindestens sechs Monate andauern werden
- Starker Anstieg der Endkundenpreise für Strom um mindestens 70 %, der voraussichtlich mindestens sechs Monate andauern wird
- Negative Auswirkungen des Anstiegs der Strompreise auf die Gesamtwirtschaft.
In dem Fall dürfen Mitgliedstaaten gezielte öffentliche Eingriffe in die Strompreisfestsetzung für die Stromversorgung von Haushalten sowie von kleinen und mittleren Unternehmen vornehmen. Die Staaten erhalten die Möglichkeit, eine Preisobergrenze festzusetzen, die si
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Bedeutung der Strommarktreform für Verbraucher
Der wichtigste Punkt für Verbraucher und Haushalte ist, dass es nun möglich ist, Mehrfachverträge bzw. Kombinationen aus langfristigen Festpreisverträgen und dynamischen Stromtarifen abzuschließen. Dadurch haben Haushaltskunden nun die Möglichkeit, sich für langfristige Stromverträge mit gleichbleibenden Preisen zu entscheiden, gleichzeitig aber auch die Zeiten nutzen, an denen der Strompreis des dynamischen Tarifs unter dem Festpreis liegt. Das ist besonders für Personen sinnvoll, die zu planbaren Zeiten einen sehr hohen Stromverbrauch haben. Also wer zum Beispiel ein Elektrofahrzeug laden will oder eine Wärmepumpe nutzt.