veröffentlicht am: 03.09.2024
Das Wichtigste in 30 Sekunden
Wärmepumpen sollen in Deutschland zum neuen Heizungsstandard werden, sind aber derzeit weniger gefragt. Im ersten Halbjahr 2024 wurden nur 90.000 Einheiten installiert, weit unter dem Ziel von 500.000. Unsicherheiten über neue Gesetze und negative Kampagnen belasten das Vertrauen der Verbraucher. Politiker wie Robert Habeck arbeiten daran, Vorurteile abzubauen. Während einige Hersteller unter der sinkenden Nachfrage leiden, investieren andere weiterhin in ihre Produktion, um auf zukünftiges Wachstum zu setzen.
Wärmepumpen sollen der neue Heizungsstandard in Deutschland werden. Das ist ja erstmal keine schlechte Idee: Sie erzielen einen deutlich höheren Wirkungsgrad als herkömmliche Heizsysteme und sind deswegen effizienter und kostengünstiger als Gas- und Ölheizungen. Und es gibt Unmengen an Förderungen für Haushalte, die eine Wärmepumpe installieren wollen. Darüber hinaus brauchen sie als Antriebsenergie nur Strom, sie können also theoretisch umweltfreundlich arbeiten, vorausgesetzt der bezogene Strommix kommt aus erneuerbaren Energien. Betrachtet man alle Vorteile, wäre zu erwarten, dass die Nachfrage nach Wärmepumpen auf einem Allzeithoch ist und das Angebot nur schwer hinterherkommt. Aber wie sieht die Realität aus?
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Verkauf von Wärmepumpen bricht ein
Das Ziel des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz, ab 2024 jährlich 500.000 Wärmepumpen zu installieren, steht im Widerspruch zur rückläufigen Nachfrage im ersten Halbjahr 2024, als nur etwa 90.000 Wärmepumpen installiert wurden, was die Prognose des Bundesverbands der Deutschen Heizungsindustrie für das Jahr auf nur rund 200.000 senkt. Dieser Einbruch im Absatz ist eine Herausforderung für das angestrebte Ziel.

Wieso sind Wärmepumpen nicht mehr so gefragt?
Laut Markus Staudt vom Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie zögern viele Haushalte, eine Wärmepumpe zu installieren, aufgrund der Unsicherheiten durch das Wärmeplanungsgesetz und die politische Debatte, die Vertrauen und Klarheit über die Heizungsmodernisierung beeinträchtigt. Zudem wurden Anti-Wärmepumpenkampagnen und die Diskussion um Wasserstoffheizungen als effiziente Alternative als Hauptursache für den Rückgang der Neuinstallationen identifiziert.
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Robert Habecks Wärmepumpentour durch Norddeutschland
Robert Habeck unternahm im August eine Reise durch Norddeutschland, um mit den Menschen über das Thema Erneuerbares Heizen, insbesondere Wärmepumpen, zu sprechen und Vorurteile sowie Falschinformationen auszuräumen. Dabei betonte er, dass Wärmepumpen nicht nur den Immobilienwert steigern, sondern auch in Altbauten zuverlässig heizen können, wie die erfolgreiche Nutzung in kälteren Ländern wie Finnland zeigt.

Not in der Wärmepumpenbranche
Auf seiner Reise traf Habeck sowohl auf zufriedene Wärmepumpenbesitzer als auch auf unzufriedene Stiebel-Eltron-Mitarbeiter, die die Politik für die schwierige Marktlage und den bevorstehenden Stellenabbau verantwortlich machen. Trotz der aktuellen Nachfrageprobleme investieren Unternehmen wie Bosch weiter in die Wärmepumpenproduktion, während die Politik weiterhin an Vertrauen und Klarheit für die Haushalte arbeiten muss, um eine flächendeckende Verbreitung der Technologie zu ermöglichen.