veröffentlicht am: 17.09.2024
Das Wichtigste in 30 Sekunden
Der Zusammenhang zwischen Meteorologie und dem Strommarkt wird in Zeiten der Energiewende immer größer. Energieunternehmen nutzen Wettervorhersagen und Prognosen, um die eigene, schwer planbare Stromerzeugung aus erneuerbarer Energie und ihre Liefermöglichkeiten besser einzuschätzen und auf den Verbrauch anzupassen. Auf diese Weise vermeiden sie es, kurzfristig Liefermengen am Intraday-Markt der Strombörse nachzukaufen. Auch an Universitäten hat das Feld der Energiemeteorologie und die Auswirkung des Wetters auf die Stromversorgung das Interesse von Forschenden geweckt.
Wussten Sie, dass Stromanbieter vermehrt mit Meteorologen zusammenarbeiten? Mit dem zunehmenden Ausbau von erneuerbaren Energien rücken auch die Fragen nach der Versorgungssicherheit und Planbarkeit der Stromversorgung immer mehr in den Fokus. Sonnenenergie und Windkraft stehen zwar theoretisch in unbegrenzter Menge zur Verfügung, sind aber auch vom Wetter abhängig und unterliegen deswegen Schwankungen. Um solchen Schwankungen nicht schutzlos ausgeliefert zu sein, spielen Meteorologie und Wettervorhersagen eine immer wichtigere Rolle für Energieunternehmen und den Strommarkt.
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Wie hängen Meteorologie, Erneuerbare Energie und die Energiebörse zusammen?
Energieunternehmen nutzen eigene Abteilungen für Wettervorhersagen, um ihre Stromerzeugung für den nächsten Tag genau zu prognostizieren, da Abweichungen hohe Kosten für Ausgleichsenergie verursachen können. Der Anstieg erneuerbarer Energien hat seit 2015 zu häufigeren und größeren Abweichungen zwischen prognostizierter und tatsächlicher Einspeisung geführt.

Bilanzkreise, Regelzonen und Ausgleichsenergie
Das Modell des Strommarkts basiert auf Bilanzkreisen, die die Erzeugung und den Verbrauch von Strom bündeln und ihre Fahrpläne bei Übertragungsnetzbetreibern einreichen. Abweichungen von diesen Fahrplänen führen zu Ausgleichsenergiekosten, die als Anreiz dienen, die Bilanzkreise auszugleichen und Leistungsschwankungen durch Regelenergie zu kompensieren.

Wetterumschwünge und unvorhergesehene Wetterphänomene
Meteorologen in Energieunternehmen erstellen Wetterprognosen, um die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien genau abzuschätzen und Ausgleichsenergiekosten zu minimieren, wobei plötzliche Wetterereignisse wie Wolken, Windböen oder Saharastaub die Prognosen beeinflussen und die Leistung der Kraftwerke beeinträchtigen können.
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Energiemeteorologie in der Forschung
An Universitäten wird in der Energiemeteorologie intensiv geforscht, wie etwa am Karlsruher Institut für Technologie mit dem PerduS-Modell zur Vorhersage von Photovoltaik-Ertragsreduktionen durch Saharastaub, und am Fraunhofer-Institut, das mit anderen Partnern die Prognosegenauigkeit für Wind- und Solarstrom zur besseren Netzintegration verbessert.