Das Auf und Ab der Strom- und Gaspreise sowie die Relevanz von Energiesparmaßnahmen und Energieeffizienz sind so aktuell wie selten. Auch wenn seit Jahren klar ist, dass ein sparsamer Umgang mit Strom und Gas am effektivsten gegen hohe Energierechnungen hilft, suchen viele Verbraucher aktuell vermehrt nach Möglichkeiten, den eigenen Energieverbrauch zu reduzieren. Dabei ist Energiesparen denkbar einfach – wir zeigen, wie das geht.
Für Kühlschränke gilt: Mehr ist nicht immer besser. Eine konstante Temperatur von 7 °C ist vollkommen ausreichend, um alle Lebensmittel lange frisch zu halten. Je weniger der Kühlschrank herunterkühlen muss, desto weniger Strom verbraucht er. Dasselbe gilt für Gefriergeräte, die nicht kälter als -18 °C sein sollten.
Um die Kühltemperatur bei 7 °C zu halten, sollten Lebensmittel immer an der Raumluft abkühlen, bevor sie in den Kühlschrank gestellt werden. Bei Bildung einer Eisschicht an der Rückwand – zum Beispiel durch noch warme Speisen oder unverschlossene Lebensmittel, die Feuchtigkeit abgeben – sollten Kühlgeräte abgetaut und gereinigt werden. Die Eisschicht sorgt bereits ab einer Stärke von fünf Millimetern für einen Anstieg des Stromverbrauchs um ungefähr 30 Prozent.
Das bedeutet, dass das Gerät statt durchschnittlich 150 kWh pro Jahr, mit Eisschicht bis zu 195 kWh verbraucht. Bei den aktuell herrschenden Strompreisen sind das Mehrausgaben, die Sie sich gut sparen können: Um genau zu sein, 17 Euro mit einem durchschnittlichen Strompreis von etwa 37 Cent pro Kilowattstunde.
Bei der Standortauswahl für Ihr Kühlgerät sollten Sie außerdem darauf achten, dass es nicht neben einer Wärmequelle (zum Beispiel Ofen oder Heizung) steht und direkte Sonneneinstrahlung vermieden wird.
Beim Kochen sollten Sie darauf achten, dass Ihre Töpfe mit den passenden Deckeln ausgestattet sind. So können Sie den Energieverbrauch reduzieren und die Garzeit verkürzen. Außerdem sollte der Topf nicht kleiner sein als die Herdplatte – ist dies der Fall, könnten bis zu 20 Prozent der aufgewendeten Energie komplett ungenutzt verloren gehen. Auch die Böden von Töpfen und Pfannen sollten keine Dellen aufweisen und eben auf der Herdplatte liegen, damit keine Energie ungenutzt verloren gehen kann.
Wer besonders viel Energie und Zeit sparen möchte, nutzt für Speisen mit einer Garzeit von über 20 Minuten einen Schnellkochtopf. So werden bis zu 30 Prozent Energie und bis zu 50 Prozent Zeit eingespart – außerdem werden die Vitamine geschont.
Bei der Benutzung des Ofens sollten Sie auf Umluft statt Ober-Unter-Hitze setzen. Die Temperatur kann dann meist bis zu 20°C niedriger angesetzt werden. Außerdem können Sie in den meisten Fällen auf das Vorheizen des Ofens verzichten – haben Sie keinen speziellen Teig oder ganz spezifische Garangaben, geht beim Vorheizen Energie ungenutzt verloren. Um die Hitze im Ofen zu halten, sollte außerdem die Tür nicht geöffnet werden. Bei jedem Öffnen gehen bis zu 20 Prozent der Hitze verloren und der Ofen muss erneut nachheizen, was energieintensiver ist, als die Hitze lediglich zu halten.
Außerdem macht es sich auf Dauer auf der Stromrechnung bemerkbar, wenn Sie sich angewöhnen, den Ofen bereits vor Ende der Backzeit auszuschalten und die Restwärme zu nutzen. Wenn Sie den Ofen geschlossen halten, wird Ihr Gericht garantiert genauso gut.
Die Heizung sorgt mit durchschnittlich 70 Prozent des gesamten Energieverbrauchs in Privathaushalten für die höchsten Kosten. Es lohnt sich also, die Heizenergie effizient zu nutzen, um die Belastung für den Geldbeutel gering zu halten. Dazu sollten Sie die Räume abhängig von ihrer Nutzung heizen. In Wohnräumen beträgt die optimale Raumtemperatur 20 °C, in Schlafräumen sogar nur 16 bis 18 °C. Jedes Grad mehr erhöht den Energieverbrauch um etwa sechs Prozent.
Um zu gewährleisten, dass die erwärmte Luft optimal zirkuliert, sollten Heizkörper nicht hinter Möbelstücken oder Vorhängen versteckt werden, sondern frei stehen.
Besonders nachts sollten die Heizkörper abgeschaltet werden – viele Heizsysteme haben eine einstellbare Nachtabsenkung, sodass Sie gar nicht vergessen können, den Heizkörper auszuschalten. Für eine optimale Funktionsweise der Heizung sollte jährlich eine professionelle Wartung durchgeführt werden, bei der auch die Heizkörper entlüftet werden.
Sie wollen noch mehr sparen? Dann empfehlen wir einen regelmäßigen Anbieterwechsel. Wechselpilot übernimmt den jährlichen Gaspreisvergleich und wechselt Sie automatisch in den optimalen Tarif.
Auf das sogenannte Dauerlüften mit gekipptem Fenster sollten Sie vor allem im Winter besser verzichten. Stattdessen sollten Sie bis zu fünf Mal täglich etwa fünf Minuten mit weit geöffneten Fenstern und ausgeschalteten Heizkörpern stoßlüften. Im besten Fall öffnen Sie alle Fenster und Türen ganz weit, um Durchzug zu schaffen. So erreichen Sie einen raschen Austausch der Luft im Raum, ohne dass die Wände auskühlen und die Grundwärme im Raum verloren geht. Sind die Wände erstmal ausgekühlt, muss ein Vielfaches an Energie aufgewendet werden, um den Raum wieder zu heizen.
Haben Sie eine Fußbodenheizung, ist das mit dem „mal eben“ Abschalten fürs Lüften nicht so einfach. Fußbodenheizungen benötigen meist länger, um warm zu werden oder abzukühlen. Tatsächlich kommt es aber ganz auf den Heizungstyp an und wie die Heizung verbaut ist. Liegt die Fußbodenheizung unter einer dicken Schicht an Baumaterial, muss alles mitgeheizt werden. Die Bausubstanz speichert die Wärme und gibt diese nicht so schnell ab, dass sich das Abschalten fürs Lüften lohnen würde. Liegt die Fußbodenheizung aber dichter unter dem Fußboden und muss weniger Bausubstanz zusätzlich erwärmen, kann sich das Abschalten aber durchaus lohnen. Bei einer solchen Bauweise liegt die Abkühlzeit meist nur etwas über der von herkömmlichen Heizkörpern.
Für Spül- und Waschmaschine gilt: Weniger ist mehr. Die meisten modernen Geräte haben bestimmte Programme, die mit geringerer Wassertemperatur waschen und daher energiesparend sind.
Beide Geräte sollten stets nur voll beladen gestartet werden, um die aufgewendete Energie möglichst effizient zu nutzen.
Für die Wäsche genügen meist Temperaturen zwischen 30°C und 40°C und auch bei stark verschmutzter Wäsche sollte die Temperatur nicht über 60°C liegen – so schonen Sie gleichzeitig Ihre Wäsche, die sich bei höheren Temperaturen schneller abnutzt.
Beim Geschirr sollten Sie auf das Vorspülen per Hand verzichten. Es genügt, wenn Speisereste mit Besteck entfernt und im Bio- oder Hausmüll entsorgt werden.
Um zu verdeutlichen, dass sich merkbar Geld sparen lässt, haben wir durchgerechnet, wie viel eine durchschnittliche Familie mit etwa vier Waschgängen pro Woche spart, wenn dauerhaft bei 40° statt bei 60° gewaschen wird. Bei 60°-Waschgängen werden pro Jahr etwa 170 kWh verbraucht, die bei einem Strompreis von 27 Cent/kWh etwa 63 Euro auf der Jahresrechnung ausmachen. Wird dieselbe Wäsche bei 40° gewaschen, werden nur 120 kWh verbraucht. Kosten: 44 Euro.
Für den Alltag sollten Sie aus Energiespargründen auf die Dusche umsteigen und das zeitintensive Vollbad zur Ausnahme erklären. Für das Vollbad werden durchschnittlich 140 Liter Wasser benötigt, in der Dusche werden pro Minute etwa 20 Liter Wasser verbraucht. Mit einer sparsamen Duschweise, wenn Sie das Wasser zum Einseifen der Haare und des Körpers ausschalten und einen Wassersparaufsatz verwenden, lassen sich Energie, Wasser und Geld sparen.
Jeder Liter ungenutztes Wasser muss nicht erwärmt werden und kann zu einem späteren Zeitpunkt verwendet werden, ohne dass er aufbereitet werden muss. Einen Wassersparaufsatz für Ihren Duschkopf erhalten Sie im Baumarkt oder Online-Handel bereits ab 15 Euro.
Um verantwortungsvoll mit der Umwelt umzugehen, wird in vielen Haushalten bereits auf LED-Lampen gesetzt, statt die herkömmlichen Energiesparlampen zu verwenden. LED-Leuchtmittel verbrauchen bis zu 80 Prozent weniger Strom als andere Leuchtmittel und sind deutlich langlebiger. Stellen Sie also auf LED um und sparen Sie Energie und Ressourcen.
Zudem sollten Sie die Lichter nur dort einschalten, wo Sie sich aufhalten. Möchten Sie auf eine stimmungsvolle Beleuchtung in ungenutzten Zimmern nicht verzichten, versehen Sie diese Lichter mit einer Zeitschaltuhr, damit Sie nicht vergessen können, sie auszuschalten, und verwenden Sie LED-Leuchtmittel.
Verzichten Sie außerdem nachts auf Gartenscheinwerfer und Lichterketten, wenn die Lichtquellen nicht benötigt werden. Einige wildlebende Tiere können von den Lichtern irritiert werden und benötigen den natürlichen Wechsel zwischen Tageslicht und Dunkelheit.
Statt Geräte im Standby-Modus laufen zu lassen, sollten Sie diese wirklich ausschalten und nur bei Bedarf einschalten. Denn in einigen Haushalten kann der Stromverbrauch von Geräten im Standby bis zu acht Prozent der Stromrechnung ausmachen. Für einen durchschnittlichen Haushalt mit vier Personen und dem aktuell durchschnittlichen Strompreis können sich diese Kosten auf bis zu 118 Euro im Jahr belaufen. Besonders einfach lassen sich Geräte über eine schaltbare Steckdosenleiste vom Netz nehmen. Zu den Geräten, die besonders gerne im Standby-Modus laufen, zählen Fernseher, Drucker, Computer, Stereoanlagen und Spielekonsolen.
Bei älteren Geräten kann es vorkommen, dass der Stromverbrauch im Standby-Modus höher ist als während der tatsächlichen Nutzungszeit. Hersteller neuer Geräte sind durch EU-Verordnung verpflichtet, den Standby-Verbrauch auf einem sehr niedrigen Niveau zu halten. Dennoch summiert sich auch dieser Energieverbrauch über Jahre.
Auch bei Bildschirmschonern auf dem Computer sollten Sie sich daher für ein schlichtes Motiv mit wenig Farben entscheiden – auch dabei wird schließlich Strom verbraucht.
Das Ladegerät in der Steckdose lassen, bis es das nächste Mal verwendet wird – das ist in vielen Haushalten Normalität. Was viele nicht wissen: Die Ladekabel schlucken auch Strom, wenn gar kein Gerät geladen wird. Um Energie zu sparen, sollten Sie also die Ladekabel nach dem Ladevorgang vom Netz nehmen. Besonders einfach geht auch das mit einer abschaltbaren Steckerleiste, die nur bei Bedarf eingeschaltet wird.
Um effektiv Strom zu sparen und bewusst mit der Energie umzugehen, die Sie verbrauchen, sollten Sie wissen, wie der Energieverbrauch Ihrer Geräte ist. Dann wird es Ihnen leichter fallen, diese Geräte sehr bewusst einzuschalten und so automatisch Energie zu sparen.
Ihren Stromfressern gehen Sie am einfachsten mit einem Strommessgerät auf den Grund. Die Handhabung ist selbsterklärend: Sie nehmen das Netzteil des zu testenden Geräts aus der Steckdose und stecken das Strommessgerät zwischen die Steckdose und das Gerät. Sobald Strom fließt, wird der Energieverbrauch gemessen.
Um den Kostentreibern in Ihrem Haushalt auf die Schliche zu kommen, müssen Sie sich kein eigenes Strommessgerät zulegen – die Verbraucherzentralen bieten einen kostenlosen Leihservice an und auch in vielen Baumärkten können Sie die Geräte gegen eine geringe Gebühr mieten.
Der Kauf neuer Elektrogeräte geht ziemlich ins Geld. Bei vielen Verbrauchern ist daher der Preis das letzte Argument für oder gegen das ausgewählte Gerät. Tatsächlich lohnt es sich aber, einen Blick auf das Energieeffizienz-Label der Geräte zu werfen. Entscheidet man sich für das effizientere und energiesparendere Gerät, macht sich die größere Investition oft schnell bezahlt. Durch die gesparten Kilowattstunden auf der Stromrechnung profitieren Kunden zudem länger, wenn Sie sorgsam mit dem Gerät umgehen und es lange verwenden. Vergleichen Sie also nicht nur die Preise, sondern auch die Energieeffizienz!
Keine Lust auf Preisvergleiche bei Ihren Energieverträgen? Wir übernehmen das gerne für Sie! Der WECHSELPILOT-Wechselservice vergleicht für Sie jährlich Strom- und Gastarife, sucht den passenden Tarif für Sie aus und nimmt gleich den Wechsel vor – jedes Jahr aufs Neue!