Wo früher noch simple 2D-Grafiken und geringe Bildschirmauflösungen für ein zufriedenstellendes Spielerlebnis ausreichten, punkten heutige Games durch detaillierte Cyberwelten, lebensechte Charaktere und dynamische Effekte. Entsprechend datenaufwändig ist deswegen eine Zockerrunde, bei der sich Gamer online gegen andere Spieler messen.
Ob League of Legends, Call of Duty oder Fortnite – die Wichtigkeit einer blitzschnellen Internetverbindung vereint alle Online-Spiele. Doch welche Surfgeschwindigkeit ist fürs Zocken notwendig? Und wie können Gamer dafür sorgen, dass ihre Verbindung so schnell wie möglich läuft? Wir klären auf.
Beim Online-Gaming verbindet sich ein Spieler üblicherweise in seinem Spielinterface mit einem externen Server. Während des Spiels findet dann ein dauerhafter Datenaustausch statt – moderne Games sind mittlerweile oft derart komplex, dass diese nicht auf dem lokalen Endgerät, sondern im zentralen Rechenzentrum ablaufen. Cloud Gaming nennt sich das, an den Spieler werden dann nur die Audio- und Videosignale gesendet.
Die Übertragung von derart großen Datenmengen läuft in der Realität dann nicht immer rund, wenn die Verbindung stockt oder schlichtweg nicht den nötigen Speed mitbringt. Das stört nicht nur den Spielspaß, sondern beeinträchtigt auch das Gameplay und sorgt im schlimmsten Fall sogar dafür, dass der Spieler sein Spiel nur wegen seiner Internetverbindung verliert.
Wie schnell sollte das Internet also sein? Egal ob auf Computer oder Konsole, für wirklich störfreies Zocken empfiehlt sich eine Bandbreite von mindestens 50 Mbit/s, gerade bei grafisch opulenten Spielen. Auch niedrigere Geschwindigkeiten wie man sie etwa bei standardmäßigen DSL-Tarifen erhält (16 Mbit/s oder 32 Mbit/s) können ausreichen – Gamer müssen dann aber beispielsweise Hintergrundprogramme am PC schließen oder andere Endgeräte von der Verbindung lösen, damit das Spiel auch wirklich den vollen Speed nutzen kann.
Bei der Surfgeschwindigkeit wird immer zwischen Download-Speed und Upload-Speed unterschieden. Während der Upload-Speed normalerweise eher vernachlässigbar ist, spielt er beim Zocken durchaus eine Rolle – das gilt besonders dann, wenn man nicht nur spielt, sondern gleichzeitig auch noch streamt.
Eines darf zudem nicht vergessen werden: Der Download-Speed ist gerade bei Offline-Spielen dennoch überaus wichtig, denn diese müssen erst einmal heruntergeladen werden. Hinzu kommen regelmäßige Updates – mit einer langsamen Verbindung können diese dann auch schon mal viele Stunden in Anspruch nehmen.
Genauso wichtig wie die reine Internetgeschwindigkeit ist beim Gaming aber noch ein anderer Wert: Der sogenannte Ping, oft auch Latenz bezeichnet. Damit ist gemeint, wie lange ein Datenpaket benötigt, um vom Gerät zum Server und wieder zurückgeschickt zu werden. Anders ausgedrückt handelt es sich also um die Antwortzeit der Internetverbindung bzw. die Verzögerung der Datenübertragung – diese wird dann in Millisekunden (ms) angegeben.
Gerade bei Spielen, bei denen es auf eine schnelle Reaktionszeit ankommt (wie etwa bei Ego-Shootern), ist ein niedriger Ping entscheidend. Ist der Wert zu hoch, wird der Befehl nämlich schlichtweg zu spät zum Server gesendet. Für User kann sich das als Stocken bemerkbar machen – die berühmt-berüchtigten Lags.
Ein Ping von über 100ms mag für Standardnutzer, die das Internet lediglich zum Surfen auf Newsseiten oder für Social Media benötigen, kein Problem darstellen. Für Gamer ist ein solcher Wert aber definitiv zu hoch, es empfiehlt sich eine Latenz von maximal 50ms. Idealerweise liegt diese gar zwischen 10 und 30 Millisekunden.
Mit herkömmlichen DSL-Verbindungen ist dies oftmals schwer zu erreichen, mit neueren Technologien wie VDSL schon eher. Gleiches gilt für Verbindungen über Kabelinternet, dieses ist zu Stoßzeiten aber mitunter für Leistungsabfälle empfindlich. Mit Glasfaser lassen sich hingegen auch schon mal Latenzen von unter 10ms erreichen. Diese Technologien sind aber nicht überall verfügbar, und gerade in ländlichen Gebieten kann die Gefahr bestehen, dass ein niedriger Ping schlichtweg nicht möglich ist.
Um herauszufinden, ob Ihre Verbindung zu Antwortverzögerungen neigt, sollten Sie einen Speedtest durchführen. Dieser misst nicht nur den Ping, sondern gleichzeitig auch den Download- und Upload-Speed. So erkennen Sie, ob Ihr Internet so schnell ist wie versprochen.
Der schnellstmögliche Tarif ist bestellt, und ein leistungsstarker Gaming-PC steht auf dem Tisch – doch das Spielerlebnis ist dennoch nicht zufriedenstellend? Das liegt nicht immer an der Verbindung an sich, denn Störfaktoren können den Maximalspeed deutlich reduzieren. Wir geben Ihnen fünf einfache Tipps an die Hand, mit denen Sie Ihren Speed beim Zocken erhöhen können.
Spielen Sie über eine Drahtlosverbindung, so sollte der Router so nah wie möglich am Endgerät aufgestellt werden. Gerade wenn der Router mehrere Zimmer weit entfernt ist, wird der eigentliche Speed oft nicht erreicht. In verwinkelten oder geräumigen Wohnungen oder Häusern kann auch ein Repeater Abhilfe schaffen: Dieser verstärkt das WLAN-Signal.
Allgemein gilt die Faustregel: LAN ist schneller als WLAN. Schließen Sie Ihren Rechner deswegen am besten direkt an den Router an, wenn die drahtlos vermittelte Surfgeschwindigkeit nicht ausreicht. Hierzu können Sie schlichtweg ein Ethernet-Kabel (oftmals auch als LAN-Kabel bezeichnet) verwenden.
Programme ziehen nicht nur Leistung, sondern auch Bandbreite. Vielleicht läuft im Hintergrund noch ein Update, Spotify lädt gerade Musik herunter oder eine Cloud synchronisiert sich mit dem Server – all das geschieht auf Kosten der Internetgeschwindigkeit. Schließen Sie alle Programme, die Sie nicht unbedingt benötigen. Im Task-Manager können Sie auch im Reiter „Netzwerk“ überprüfen, welche Apps besonders viel Bandbreite verbrauchen.
Dasselbe Prinzip gilt auch für andere Endgeräte. Handy, Tablet, Smart-TV oder andere Smart Home-Systeme – all diese Gerätschaften nutzen die Internetverbindung, wodurch der Computer oder die Konsole nicht den maximalen Speed nutzen kann. Trennen Sie überflüssige Geräte also vom Netz oder schalten Sie diese ganz aus, das spart dann auch noch Strom.
Beliebte Games mit hohen Nutzerzahlen verteilen diese in der Regel auf zahlreiche Server. Wählen Sie hierbei stets den Server, der geographisch am nächsten liegt, denn so muss das Signal eine geringere räumliche Distanz überbrücken. Für deutsche Gamer ist es beispielsweise wenig sinnvoll, einen Server in Nordamerika oder Asien auszuwählen, wenn es auch eine Alternative in Westeuropa gibt.
Und mit dem richtigen Internet-Tarif wird es noch einfacher! Wechselpilot findet den richtigen Tarif für Ihre Bedürfnisse und nimmt den Wechsel direkt vor. Lassen Sie sich überzeugen.