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So meistert Deutschland die Herausforderung Energiekrise

Auf einen Blick: Die neuesten Entwicklungen

  • Die Preise für Energie sind in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen, denn die Einkaufskosten auf dem Großmarkt erhöhen sich stetig.
  • Durch den Russland-Ukraine-Konflikt hat sich die Lage dramatisch verschärft: Haushalte mussten so viel zahlen wie noch nie.
  • Die gestoppten Gaslieferungen aus Russland wirken sich nicht nur auf den Gasmarkt aus: Auch der Strommarkt ist betroffen.
  • Seit dem 01. März 2023 gilt die Strom- und Gaspreisbremse: Ein Basisverbrauch für Strom darf nicht mehr als 40 ct/kWh, für Gas nicht mehr als 12 ct/kWh und für für Fernwärme nicht mehr als 9,5 ct/kWh kosten. Die Entlastungen gelten rückwirkend zum 01. Januar 2023.
  • Aktuell (März 2023) gibt es für Neukunden wieder besonders günstige Tarifangebote bei Versorgern. Während für Bestandskunden mitunter noch hohe Preise über der Bremse gelten, können sich Haushalte durch einen Wechsel jetzt Preise weit unter der Bremse sichern.
  • Die Gasversorgung ist durch ausbleibende Lieferungen aus Russland stark beeinträchtigt, im Notfallplan Gas ist aktuell die Alarmstufe aktiv.
  • Die Erdgasspeicher haben im November 2022 die Marke von 100 Prozent erreicht. Auch die Speicher in den übrigen europäischen Ländern sind über 90 Prozent gefüllt. Entwarnung bedeutet das jedoch nicht: Es sind weiterhin Energiesparmaßnahmen nötig.

Einen genauere Analyse der Situation auf dem Energiemarkt haben wir Ihnen auf dieser Seite zusammengestellt. Wir geben Ihnen hier alle Antworten auf die wichtigsten Fragen: Wie sieht die gegenwärtige Lage konkret aus? Welche Faktoren sind für den sprunghaften Preisanstieg verantwortlich? Und was bedeutet das für Sie?  

Haushalte werden entlastet: Die Strom- und Gaspreisbremse

Sparsamkeit lohnt sich weiterhin

Die Energiepreise steigen scheinbar ins Unermessliche, sodass Haushalte mit astronomischen Nachzahlungen rechnen mussten. Besonders beim Gas, das sich eigentlich jahrelang auf einem relativ niedrigen Preisniveau hielt, explodierten die Preise im vergangenen Jahr. Um Haushalte zu entlasten und eine zielgenaue Hilfe zu garantieren, haben Bund und Länder Ende 2022 die Gaspreisbremse und eine Strompreisbremse beschlossen.

Was ist die Gaspreisbremse?

Die Gaspreisbremse greift seit dem 1. März 2023 und deckelt den Arbeitspreis auf maximal 12 Cent pro kWh für Gas und 9,5 Cent pro kWh für Fernwärme. Um die Haushalte noch mehr zu entlasten, wird die Gaspreisbremse rückwirkend auch auf die Monate Januar und Februar angewendet. Damit Haushalte weiterhin einen Anreiz zum Energiesparen haben, wird der gedeckelte Verbrauch auf 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs beschränkt. Für jede Kilowattstunde, die über dem Basisverbrauch verbraucht wird, muss der reguläre Marktpreis gezahlt werden.

Der Gaspreis, der für Verbraucher gilt, wird demnach nicht mehr vom Markt bestimmt. Die Energieversorger haben trotzdem weiterhin schwankende Beschaffungspreise – die Differenz zwischen dem Marktpreis und dem gedeckelten Preis trägt der Staat. Die Kosten des Gaspreisdeckels belaufen sich für den Staat auf über 30 Milliarden Euro.

Was ist die Strompreisbremse?

Die Strompreisbremse funktioniert genau wie die Gaspreisbremse. Ein Basisverbrauch von 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs darf maximal 40 Cent pro kWh kosten. Auch diese Maßnahme greift seit dem 01. März und wird rückwirkend auf die Kosten von Januar und Februar angewendet.

Die finanziellen Mittel werden teilweise bei den Energieproduzenten abgeschöpft, die sogenannte Zufallsgewinne erwirtschaftet haben. Dazu zählen beispielsweise Ökostromproduzenten, die Sonnen- oder Windenergie produzieren und von den hohen Preisen an der Strombörse profitierten.

Was ist jetzt wichtig?

Aufgrund des hohen technischen Aufwands bei der Umsetzung der Energiepreisbremsen ist aktuell vor allem Geduld geboten. Dadurch können sich Abschlagsanpassungen und eventuelle Rückzahlungen verzögern. Sie müssen für die Umsetzung aber nichts tun!

Die Versorger sind verpflichtet, die gedeckelten Preise weiterzugeben und werden dies auch automatisch tun, ohne dass Sie tätig werden müssten. In der nächsten Rechnung Ihres Energieversorgers werden alle Kosten und Erstattungen transparent aufgeschlüsselt, sodass Sie alle Zahlen nachvollziehen können.

Es kann durchaus vorkommen, dass die Abschlagszahlungen in den kommenden Monaten schwanken. Behalten Sie dies im Blick, aber seien Sie davon nicht verunsichert – dies hat mit den Preisanpassungen zu tun und ist von den Versorgern so kalkuliert.

Die aktuellen Strom- und Gaspreise

2023 bringt Entlastungen im Energiemarkt

Die milden Temperaturen im Winter 2022/23 haben dazu geführt, dass die Versorgung stabil blieb und Befürchtungen über Blackouts und Versorgungsengpässe sich nicht bewahrheiteten. Die erfreuliche Folge dieser Entwicklung: Sinkende Preise an den Großhandelsplätzen für Energie. Sowohl Gas als auch Strom wurde an den Börsen zu Beginn des Jahres immer günstiger und schlägt sich daher auch für Haushalte in günstigen Preisen nieder.

Gas ist weiterhin teurer als zu Beginn der Energiekrise, aber vielerorts immerhin schon wieder zu Preisen zu erhalten, die unterhalb der Gaspreisbremse (12 ct/kWh) liegen. Dies gilt zumindest für unabhängige Versorgungsunternehmen. In der Grundversorgung liegen die Preise noch bei etwa 16 ct/kWh.

Bei Strom ist es ebenso: Die Grundversorgung ist mit Preisen zwischen 45 und 49 ct/kWh teurer als alternative Versorger, die mit Preisen unterhalb der 40 ct/kWh gute Tarife anbieten. Wer aktuell auslaufende Verträge hat, kann sich also wieder nach günstigen Tarifen umsehen und wird mit hoher Wahrscheinlichkeit Sparpotenziale entdecken.

Wie haben sich Energiepreise in den letzten Jahren entwickelt?

Steigende Preise seit 2019

Energiepreise setzen sich aus drei Hauptfaktoren zusammen. Fast die Hälfte fällt für Beschaffungs- und Vertriebskosten an – dieser Anteil wird direkt an den jeweiligen Anbieter gezahlt und ist vor allem in den letzten zwei Jahren stark angestiegen, hier ist also der Löwenanteil für den Preiszuwachs zu verorten.

Hinzu kommen Netzentgelte für die Nutzung des Energienetzsystems: Auch diese haben sich seit 2018 kontinuierlich erhöht, wenngleich nicht so sprunghaft wie die Beschaffungskosten. Zuletzt müssen Steuern und Abgaben entrichtet werden, zu nennen sind hier vor allem die Mehrwertsteuer sowie die Stromsteuer. Lange Zeit machte dieser staatliche Anteil knapp 50 Prozent der Energiekosten aus, das hat sich mit der Abschaffung der EEG-Umlage ab Juli 2022 allerdings geändert.

Der Gesamtpreis für Strom ist lange Zeit weitgehend konstant geblieben bzw. nur minimal gestiegen. In den letzten Jahren hat sich die Situation allerdings zunehmend verschärft, eine graduelle Preisspirale kulminierte Ende 2021 in einem Höchstwert von durchschnittlich 32,16 Cent pro Kilowattstunde; vor acht Jahren hatte jener Wert noch lediglich 28,84 ct/kWh betragen. 

Der Strompreis für Haushalte im Jahresüberblick.

2022 ist der durchschnittliche Strompreis auf über 40 Cent pro Kilowattstunde gestiegen. Mit der Abschaffung der EEG-Umlage im Juli hatte sich die Lage kurzfristig etwas entspannt, aber noch immer lagen die Stromkosten über Vorjahresniveau.

Hinzu kommt, dass sich die Netzentgelte im letzten Jahrzehnt um etwa 1,5 ct/kWh erhöht haben, was den Strompreis zusätzlich befeuert. Die Hauptursache sind aber signifikant höhere Beschaffungs- und Vertriebskosten vonseiten der Versorger. Nach einem Tiefstand von 5,71 ct/kWh im Jahr 2017 lag dieser Preisanteil 2021 bereits bei 7,93 ct/kWh und hat Ende 2022 seinen vorläufigen Höchststand bei 20,64 ct/kWh erreicht.

Ähnlich verhält es sich beim Gas: Auch hier gibt es stark ansteigende Einkaufskosten für Erdgas zu beklagen – ein Trend, der durch die aktuelle politische Lage in Russland und der Ukraine massiv verschärft wurde. Höhere Netzentgelte tun ihr Übrigens, sodass Haushalte in diesem Jahrzehnt unter einer deutlich stärkeren Kostenbelastung für Energie leiden.

Was waren die Gründe für den allmählichen Preisanstieg?

Die Entwicklung des Strompreises

Die aktuelle Situation für Energiekunden spiegelt direkt das Chaos auf dem derzeitigen Markt wider: Wir wollen Ihnen die Situation exemplarisch anhand der Einkaufsbedingungen für Stromversorger veranschaulichen. Diese müssen Strom zuerst an der Strombörse einkaufen, dort sind die Preise seit 2021 jedoch in astronomische Höhen geklettert. Anfang 2021 hatte der Großhandelspreis noch knapp 40 Euro pro Megawattstunde betragen, ehe er sich in den Folgemonaten plötzlich vervielfachte. Im Spätsommer 2021 wurde schließlich die Schallmauer von 100 EUR/MWh durchbrochen.

Die Strompreisentwicklung bis heute im Überblick

Dieser Kurssprung stellte ein absolutes Novum dar und war erst der Anfang. Bis Herbst 2022 stiegen die Preise weiterhin an und erreichten immer neue Preisrekorde. Die Preise am Stromgroßmarkt ließen sich mit den extrem gestiegenen Preisen an der Gasbörse erklären, denn die Gaspreise nehmen großen Einfluss auf die Strompreise. Die Gas-Lieferstopps aus Russland und die damit einhergehende Unsicherheit bezüglich der Versorgung trieben den Gaspreis über 2022 immer weiter in die Höhe.

Vier Gründe für die Preiserhöhung

  1. Die Gründe für die Kostenexplosion sind mannigfaltig. Bedeutsam ist war lange Zeit die sich allmählich wieder erholende Wirtschaftslage: Nachdem die weltweite Nachfrage im Zuge der Coronakrise zeitweilig abflaute, kehrten anschließend überraschend schnell wieder präpandemische Verhältnisse ein; ohnehin besteht auf dem asiatischen Markt seit jeher ein stetig anwachsender Energiebedarf. Dies manifestiert sich in rasant zunehmenden Großhandelspreisen für fossile Brennstoffe wie Gas, Öl und Kohle. Erhöhte CO2-Abgaben verschärfen diese Entwicklung zusätzlich. 
  2. Hinzu kommen temporäre bzw. saisonale Ursachen. 2021 war eine ausgesprochen schlechte Erzeugungsperiode für regenerative Energien: Geringe Sonnenstrahlung und mangelnder Wind sorgten für niedrige Speicherstände, die sich besonders im Spätjahr bemerkbar machten. Zur gleichen Zeit war Frankreich dazu gezwungen, diverse Atomreaktoren für Wartungsarbeiten vorübergehend zu deaktivieren – die hierdurch entstehende Versorgungslücke musste unter anderem mit dem Import von deutschem Strom überbrückt werden, was hierzulande wiederum den Preis in die Höhe trieb.
  3. Hauptentscheidend ist zum jetzigen Zeitpunkt gleichwohl die weltpolitische Lage. Durch den eskalierenden Konflikt zwischen Russland und der Ukraine herrscht auf dem Markt enorme Unsicherheit vor. Als direkte Konsequenz des Russland-Ukraine-Kriegs wurde zudem bereits die Nord Stream 2-Pipeline auf Eis gelegt, wobei dies noch keine direkten Folgen hat, schließlich hatte diese Pipeline noch kein Gas geliefert. So oder so haben sich die Preise im Zuge des Krieges aber vervielfacht. Das macht sich auch volkswirtschaftlich bemerkbar: Eine Rezession ist wohl nicht zu befürchten, aber die Inflationsrate bewegt sich weit jenseits der 10-Prozent-Marke.
  4. Der hohe Großhandelspreis für Energie entsteht durch das Zusammenspiel all jener Aspekte. Als unmittelbare Konsequenz haben sich die Einkaufskosten für Strom- und Gasversorger signifikant erhöht, diese finanzielle Mehrbelastung wird in vielen Fällen direkt an die Kundschaft weitergegeben. Aufgrund der unklaren und unsicheren Lage haben zudem zahlreiche Anbieter das Neukundengeschäft vorübergehend gedrosselt oder ganz eingestellt. Daher werden Privathaushalte bei der Suche nach einem günstigeren Energievertrag nicht immer fündig. 

Ist meine Energieversorgung gesichert?

So steht es um Deutschlands Gasspeicher

Deutschland kann seinen Energiebedarf nicht mit eigenen Gasreserven decken und importiert deswegen schon seit jeher große Mengen Erdgas. Das eingekaufte Gas wird aber nicht direkt verbraucht, schließlich ist der Verbrauch innerhalb eines Jahres alles andere als konstant. Während in den warmen Sommermonaten kaum geheizt wird und der Bedarf nach Erdgas somit verhältnismäßig gering ist, sieht es während der kalten Winterzeit genau andersherum aus.

Deswegen wird in verbrauchsarmen Monaten ein großer Teil des importierten Erdgases in unterirdischen Gasspeichern gelagert. Als idealer Füllstand wird zum 01. November jedes Jahres ein Wert von mindestens 90 Prozent angestrebt – nur so ist auch sichergestellt, dass Deutschland im Winter genügend Gas zur Verfügung hat, um seinen Heizbedarf vollständig zu decken.

Was viele Jahre reibungslos funktioniert hat, erwies sich 2022 allerdings als mögliches Problem. Denn durch den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine kommt es auf geopolitischer Ebene zu einem ökonomischen Sanktionskrieg zwischen EU-Staaten und Russland, welches für Deutschland lange Zeit der wichtigste Gashandelspartner war. Noch 2021 kam mehr als die Hälfte des hierzulande verbrauchten Erdgases aus Russland – ein Abhängigkeitsverhältnis, das zu Importlücken führte, denn Russland hat seine Gaslieferungen komplett eingestellt.

Dennoch hat Deutschland einen Speicherstand von 100 Prozent im November 2022 erreichen können. Die guten Fortschritte beim Einspeichern sind der besonders milden Wetterlage im Herbst zu verdanken und kein Grund, Entwarnung zu geben. In diesem Winter und besonders im nächsten Winter kann sich die Versorgungssituation weiterhin verschärfen. Es gilt weiterhin der Notfallplan Gas und auch Energiesparmaßnahmen haben nach wie vor höchste Priorität.

Sparen Sie Energie und Warmwasser, wo es die Vernunft gebietet. So leisten Sie einen wichtigen Beitrag zur volkswirtschaftlichen Versorgungssicherheit und entlasten zugleich Ihren eigenen Geldbeutel, denn es ist davon auszugehen, dass die Gaspreise noch weiter steigen werden.

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