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Der Gaspreis wird (ähnlich wie der Strompreis) von Endkunden für den Bezug von Erdgas entrichtet. Die Hauptbestandteile des Gaspreises sind dabei die Kosten für die Beschaffung und den Vertrieb (Wettbewerbsanteil), die Kosten für die Nutzung des Gasnetzes (Netzentgelte) und Steuern und Abgaben (staatlich veranlasste Preisbestandteile).

Wettbewerbsanteil

Um den Gaspreis zu verstehen, ist es wichtig zu wissen, dass Gas als Brennstoff erst von einem Anbieter beschafft und vertrieben werden muss. Hierfür werden dann Beschaffungskosten fällig, welche den Löwenanteil des Endpreises ausmachen. Die exakte Höhe richtet sich nach den Gesetzen des freien Marktes und wird durch den Wettbewerb zwischen den einzelnen Anbietern bestimmt, weswegen sich für diesen Bestandteil auch der Begriff Wettbewerbsanteil etabliert hat. Versorger haben nur Einfluss auf den Wettbewerbsanteil, der Rest des Gaspreises ist fest vorgegeben und für alle Anbieter gleich.

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Netzentgelte

Netzentgelte (auch: Netznutzungsentgelte) stellen eine Gebühr dar, die für die Nutzung des Gasnetzes erhoben und an den zuständigen Netzbetreiber entrichtet wird. Im Gegensatz zum Gasanbieter, welcher das nötige Erdgas beschafft und vertreibt, sind Netzbetreiber für den Transport zuständig und stellen das nötige Gasnetz bereit. Die hierfür fälligen Kosten sind quasi die „Versandkosten“ für Erdgas.

Im Gegensatz zum Wettbewerbsanteil, der durch den freien Wettbewerb zwischen verschiedenen Anbietern bestimmt wird, unterliegt die Höhe der Netzentgelte einer strengen Regulation, denn Gasnetze sind natürliche Monopole. Hierzu werden sogenannte Erlösobergrenzen ermittelt, die sich nach den Kosten für Betrieb, Wartung und Ausbau des Gasnetzes richten. Der Kostensatz für die Netznutzung wird jedes Jahr für eine Region berechnet und gilt dann für alle jeweiligen Verbraucher, unabhängig vom Anbieter. In der Gasrechnung werden die Netzentgelte automatisch in den Gaspreis integriert und von Endkunden an den Gasanbieter gezahlt – dieser leitet sie wiederum an den Netzbetreiber weiter.

Die Netzentgelte beeinflussen den Gaspreis und unterscheiden sich regional.
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Staatlich veranlasste Preisbestandteile

In Deutschland sind vier staatliche Abgaben Teil der Gasrechnung: die Mehrwertsteuer, die im Zuge der Energiekrise bis März 2024 auf 7 % gesenkt wurde, die Erdgassteuer mit 0,55 ct/kWh, die Konzessionsabgabe für die Nutzung öffentlicher Räume durch das Gasnetz mit 0,03 ct/kWh und die CO₂-Abgabe, die seit 2021 fossile Brennstoffe belastet und 2023 etwa 0,55 ct/kWh entspricht. Diese Abgaben werden von Gasanbietern an die Verbraucher weitergegeben und beeinflussen direkt die Gaspreise. Ziel ist unter anderem die Finanzierung öffentlicher Ausgaben und der Klimaschutz.

Die Abbildung zeigt die Zusammensetzung des Gaspreises für Private Haushalte 2024.

Grundpreis und Arbeitspreis

Für die Kalkulation des Gaspreises wird unabhängig von den einzelnen Preisbestandteilen noch zwischen dem Grundpreis und dem Arbeitspreis differenziert. Beide bilden schließlich den vollständigen Endpreis.

Der Grundpreis (auch: Zählergebühr) ist eine Pauschale, die stets erhoben wird. Sie dient zur Abdeckung der Kosten für die Bereitstellung sowie Verwaltung des Gasnetzes und gilt unabhängig vom tatsächlichen Gasverbrauch – sie fällt also auch dann an, wenn überhaupt kein Erdgas verheizt wird.

Der Arbeitspreis (auch: Verbrauchspreis) ist im Gegensatz dazu der variable Teil des Gaspreises und wird pro verbrauchter Kilowattstunde (kWh) berechnet. Er richtet sich also nach dem tatsächlichen Verbrauch. Während der Grundpreis vom Anbieter festgelegt wird, vereint der Arbeitspreis alle Preiskomponenten, also Wettbewerbsanteil, Netzentgelte sowie Steuern und Abgaben.

Verbraucher haben oft die Wahl zwischen Tarifen mit hohem Grundpreis und niedrigem Arbeitspreis oder umgekehrt. Bei der Entscheidung für die passendste Tarifoption ist es somit sehr wichtig, die individuelle Verbrauchsweise zu berücksichtigen. Wer viel Gas verbraucht, sollte auf einen niedrigen Arbeitspreis achten, während Verbraucher mit geringerem Gasverbrauch eher einen niedrigeren Grundpreis bevorzugen sollten.