veröffentlicht am: 25.01.2022
Das Wichtigste in 30 Sekunden
Die Strompreise steigen 2022 auf rund 35 ct/kWh, ein Anstieg von 10 % im Vergleich zum Vorjahr. Etwa die Hälfte der Stromkosten entfallen auf Steuern und Abgaben, der Rest auf Netzentgelte und Vertriebskosten. 2022 betragen die Netzentgelte im Schnitt 8,46 ct/kWh, mit regionalen Unterschieden: In Schleswig-Holstein zahlen Verbraucher am meisten (11,58 ct/kWh), in Bremen am wenigsten (6,70 ct/kWh). Ab 2023 sollen die Netzentgelte durch das Netzentgeltmodernisierungsgesetz bundesweit vereinheitlicht werden.
Mitte des vergangenen Jahrzehnts hatte sich der Strompreis in einem Korridor von etwa 29 Cent pro Kilowattstunde eingependelt. Seit 2017 ist dieser Wert jedoch kontinuierlich gestiegen – das wird sich auch im aktuellen Jahr nicht ändern. Ersten Prognosen zufolge könnte der Strompreis für Privathaushalte im Jahr 2022 sogar fast 35 ct/kWh betragen, im Vorjahr hatte diese Zahl noch bei 31,89 kWh gelegen.
Einen allumfassenden Hauptgrund für diese Preisschraube gibt es nicht, denn die Gesamtausgaben für die Nutzung von Elektrizität setzen sich aus unterschiedlichen Faktoren zusammen. Vereinfacht ausgedrückt sind etwa die Hälfte der Stromkosten durch die Entrichtung von Steuern und Abgaben bedingt; hier sind im Besonderen die Mehrwertsteuer, die Stromsteuer sowie die EEG-Umlage zu nennen. Der Rest entfällt gleichmäßig für Beschaffungs- und Vertriebskosten vonseiten der Versorger sowie für Netzentgelte. Deren Anteil am Gesamtstrompreis beträgt somit ungefähr 25 Prozent.
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Was Netzentgelte sind
Für den Transport von Strom vom Kraftwerk zur Steckdose sind Höchstspannungsnetze und regionale Verteilnetze erforderlich, für deren Nutzung Verbraucher Netzentgelte zahlen müssen, die bei einem Durchschnittshaushalt mit 3.500 kWh Verbrauch etwa 300 Euro pro Jahr betragen.

So hoch sind die Netzentgelte 2022
Die Netzentgelte für 2022 betragen im Durchschnitt 8,46 ct/kWh, was einen Anstieg von knapp 4 % bedeutet, jedoch variiert der Betrag je nach Region stark, von 6,70 ct/kWh in Bremen bis zu 11,58 ct/kWh in Schleswig-Holstein, was eine Differenz von fast 170 Euro jährlich ausmachen kann.
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Wie lange wird es diese regionalen Unterschiede noch geben
Die Netzentgelte variieren stark je nach Region, abhängig von Kosten für Netzausbau und -wartung, wobei ländliche Gebiete und der Norden und Osten Deutschlands tendenziell höhere Gebühren haben; durch das Netzentgeltmodernisierungsgesetz (NEMoG) wird ab 2023 eine bundesweite Angleichung angestrebt.