Mozilla/5.0 (Macintosh; Intel Mac OS X 11_2_3) AppleWebKit/537.36 (KHTML, like Gecko) Chrome/89.0.4389.128 Safari/537.36
Wechselpilot Logo Info-Magazin für Energiesparer & mehr
Strom

Die EEG-Umlage verständlich erklärt

22. Juni 2021

von Anne Härtling

Geht es um den Strompreis, wird meist auch über die EEG-Umlage diskutiert. Wir erklären, was es mit der EEG-Umlage auf sich hat und wie sie sich entwickelt.

Die EEG-Umlage ist das Instrument des Gesetzes zur Förderung erneuerbarer Energien – kurz EEG. Das Gesetz soll die Energiewende in Deutschland vorantreiben. Mit zahlreichen Überarbeitungen und Ergänzungen ist das EEG zu einem komplizierten Regelwerk geworden. Um zu verstehen, warum die EEG-Umlage seit 2010 zwischenzeitlich um über 300 Prozent gestiegen ist, muss man die Mechanismen der Umlage durchschauen.

So funktioniert die EEG-Umlage

Das EEG stellt sicher, dass grüner Strom in die Übertragungsnetze eingespeist wird und die Produzenten eine angemessene Vergütung erhalten. Diese Vergütung wird von den vier großen Übertragungsnetzbetreibern gezahlt und im Jahr der Inbetriebnahme auf 20 Jahre angelegt. Die Anlagenbetreiber haben Planungssicherheit und Refinanzierungsmöglichkeiten – so soll der Ausbau der erneuerbaren Energie rentabel gemacht werden.  

Der abgenommene Strom wird von den Übertragungsnetzbetreibern an der Strombörse zu Großhandelspreisen verkauft. Die hier erzielten Preise liegen in der Regel unter den Preisen, die die Netzbetreiber den Produzenten als Einspeisevergütung zahlen. Um diesen finanziellen Nachteil bei den Netzbetreibern auszugleichen, wird die EEG-Umlage auf den Strompreis gezahlt.

Warum steigt die EEG-Umlage?

Die Kostentreiber in dieser Konstellation sind gefallene Großhandelspreise für Strom und die Befreiung von Industriekunden bei der EEG-Umlage. Fallen die Großhandelspreise, steigt die Differenz zwischen der gezahlten Einspeisevergütung und den erzielten Börsenpreisen. Der Ausgleichsbedarf steigt – und damit auch die EEG-Umlage.

Die Befreiung der stromintensiven Industrie verschärft diese Situation. Große Industriekunden, die eine gewisse Strommenge im Jahr verbrauchen, können eine Ermäßigung der EEG-Umlage beantragen. Die Ausgleichslast liegt bei den kleinen und mittelständischen Unternehmen sowie bei den privaten Haushalten.

Ein weiterer Faktor für die Entwicklung der EEG-Umlage ist das sogenannte EEG-Konto. Es funktioniert wie ein Bankkonto.

Ziel des EEG-Kontos ist es, eine Liquiditätsreserve zu schaffen, falls in einem Jahr unerwartet viel Ökostrom produziert wird. Dieser wird von der Reserve vergütet.

Staatliche Deckelung der EEG-Umlage 2021

All diese Faktoren werden von den Übertragungsnetzbetreibern herangezogen, um am 15. Oktober eine Prognose für das kommende Jahr zu geben. Für 2021 hätte diese Prognose zu einer EEG-Umlage von über 9 Cent pro Kilowattstunde geführt, während sie 2020 noch bei 6,756 Cent/kWh lag. Grund dafür waren gefallene Großhandelspreise aufgrund der Coronavirus-Pandemie.

Um einen so rasanten Anstieg zu verhindern, hat die Bundesregierung im Juni 2020 ein Konjunkturpaket beschlossen. Teil dieses Pakets war die Deckelung der EEG-Umlage, die eine Entlastung bei den Verbraucher*innen herbeiführen sollte.

2021 liegt die EEG-Umlage also bei 6,5 Cent/kWh. Die Differenz, die durch die Senkung entsteht, wird aus dem Bundeshaushalt finanziert. Nach den Plänen der Bundesregierung soll die im Januar 2021 eingeführte CO2-Steuer auf Kraftstoffe, Heizöl und Erdgas zur Entlastung bei der EEG-Umlage beitragen.

Trotz gesunkener EEG-Umlage ist der Strompreis 2021 im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen.

Um steigenden Preisen nicht ausgeliefert zu sein, empfehlen wir, jedes Jahr den Stromanbieter zu wechseln. Am einfachsten ist das mit unserem Wechselservice. Neugierig geworden?

Entwicklungsprognose

Die angestrebte Entlastung bei der EEG-Umlage wird auch 2022 vorgeschrieben. Mit dem selben Mechanismus wie 2021 soll im kommenden Jahr eine weitere Senkung der EEG-Umlage auf 6,0 Cent/kWh kommen.

Für die folgenden Jahre gibt es noch keine verlässlichen Prognosen der Netzbetreiber oder der Politik. Zu hoffen bleibt also, dass die Einnahmen vom neuen CO2-Preis auf Gas und Kraftstoffe für eine Entlastung der Stromkund*innen sorgen.

?>