Die Energiekrise ist so gut wie überwunden, ganz Deutschland freut sich darüber, dass die Preise für Strom und Gas wieder deutlich günstiger sind. Ganz Deutschland? Nein, in ein paar Orten und Städten hören die Stadtwerke und Grundversorger nicht auf, den sinkenden Preisen Widerstand zu leisten. Welche das sind, wieso Sie das tun und was Sie dagegen unternehmen können, erfahren Sie hier!
Dass Strompreise je nach Wohnort variieren, ist grundsätzlich keine Überraschung. Wie sehr sich die Preise aber tatsächlich voneinander unterscheiden und wie der Preis nur wenige Meter weiter deutlich niedriger sein kann, ist sehr verwunderlich.
Stromkunden in Eberbach in Baden-Württemberg zahlen einen der höchsten Grundversorgungspreise in Deutschland (Stand: 8. August 2024). Die Stromkosten betragen dort 63 ct/kWh, was bei einem Stromverbrauch von 3.500 kWh (Haushalt einer Familie) jährliche Stromkosten von über 2.205 Euro bedeutet. Ein Blick auf Stromtarife außerhalb der Grundversorgung in Eberbach zeigt aber, dass die Preise für Neukunden um die 30 ct/kWh betragen.
Die hohen Preise begründen die Grundversorger oft mit der Energiekrise, in der viele Lieferanten die Versorgung eingestellt haben. Deswegen mussten sie zu Höchstpreisen an der Energiebörse einkaufen. Die Preiserhöhungen würden bei den Grundversorgern letztendlich genauso ankommen, wie auch bei anderen Stromanbietern – nur halt verzögert und eventuell sogar höher. Doch nicht bei allen Grundversorgern sorgt das für derart überteuerte Preise. Im Grundversorgungstarif der Stadtwerke Bremen zahlen Kunden vergleichsweise nur rund 39 ct/kWh. Bei gleichem Verbrauch ergeben sich so jährliche Stromkosten von etwa 1.350 Euro.
Verschaffen Sie sich mit einem Preisvergleich einen Überblick über die günstigsten Tarife in Ihrer Region!
Die Erklärung der Stadtwerke Schweinfurt ist grundsätzlich nachvollziehbar. Regionale Grundversorger kaufen an der Energiebörse große Mengen Strom ein, um langfristig stabile Preise zu garantieren. Anders als andere Stromanbieter beteiligen sie sich normalerweise nicht am täglichen Energiemarkt und können so Preisschwankungen vermeiden. Diese Sicherheit hat aber den Nebeneffekt, dass reguläre Grundversorgungstarife oft teurer sind als andere Stromtarife.
Nun haben Ende 2021 einige Strom- und Gasanbieter mitgeteilt, dass sie die Belieferung einstellen werden, trotz laufender Verträge. Das hatte zur Folge, dass viele Haushalte von der Ersatzversorgung durch die regionalen Grundversorger aufgefangen wurden, wodurch diese auf der Energiebörse aktiv werden und zu teuren Börsenpreisen Strom nachkaufen mussten. Allerdings bleibt fraglich, wieso manche Grundversorger derart hohe Preise verlangen, während Stromtarife in anderen Orten nur halb so teuer sind. Diese Differenz ist nämlich nicht ausschließlich durch regionale Schwankungen zu erklären.
Sie müssen sich nicht mit einer teuren Grundversorgung abfinden, wenn Sie bei anderen Stromanbietern als Neukunde teilweise mehr als 1.000 Euro pro Jahr sparen können. Die einfache und logische Lösung ist es, einen Preisvergleich zu machen und den Stromvertrag zu wechseln. Es dauert nur wenige Minuten und hilft Ihnen, bares Geld zu sparen.
Normalerweise haben die Grundversorger selbst auch andere Tarife im Angebot, die deutlich günstiger sind. Neukunden zahlen für Stromverträge aktuell inkl. Bonuszahlung nur ungefähr 25 ct/kWh. Wenn Sie sich in der Grundversorgung befinden, haben Sie übrigens eine gesetzliche Kündigungsfrist von zwei Wochen. Sie kommen also auch relativ schnell aus Ihrem Grundversorgungstarif, wenn Sie zu einem günstigeren Anbieter wechseln wollen.
Sollte Ihr Stromanbieter zudem außerplanmäßig die Preise erhöhen, können Sie von Ihrem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen und den Vertrag vorzeitig beenden. Nachdem Ihr Stromanbieter Ihnen die Preiserhöhung ankündigt, haben Sie zwei Wochen Zeit, um zu kündigen. Außerdem muss Ihr Stromanbieter Sie im Preiserhöhungsschreiben auf Ihr Sonderkündigungsrecht hinweisen, ansonsten ist die Preiserhöhung unwirksam.