Sie sitzen mit Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin beim Abendessen, heute ausnahmsweise mal bei Kerzenschein. Nicht, weil es etwas zu feiern gibt oder Sie große Romantiker sind. Nein. Vor Ihnen auf dem Tisch liegt eine gepfefferte Nachzahlungsforderung Ihres Stromanbieters. Sie prosten sich zu und besprechen, wie Sie in Zukunft Energiekosten sparen können – Kerzen statt Lampen wären ja ein guter Anfang… Warum aber nicht lieber nach einem günstigen Stromanbieter suchen? Am besten noch: Nach DEM günstigsten Anbieter auf dem Markt. Wie Sie billigen Strom ohne Risiko bekommen, erklären wir Ihnen hier.
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Insgesamt gibt es in Deutschland über 1.100 verschiedene Stromanbieter. Wussten Sie, dass wir im Vergleich zu anderen Länder fast die höchsten Strompreise zahlen? Kein Wunder, dass wir deshalb den günstigsten Tarif finden möchten, um das Haushaltsbudget zu retten. Sehr günstige Stromanbieter, sogenannte Billigstromanbieter oder Discounter, gibt es zwar viele – doch ob Sie damit auch einen sicheren Deal eingehen, ist eine andere Frage.
In Deutschland bekannte Discounter sind unter anderem: Immergrün, NEW Energie, ExtraEnergie, priostrom, Fuxx-Sparenergie, Voltera, 123 Energie, EMMA Energie, Eprimo, Wunderwerk, Yello, Billig?Willich!, E wie Einfach.
Sehr günstige Stromanbieter können Strom zu besonders niedrigen Preisen anbieten, weil sie an anderer Stelle Kosten einsparen.
Wie sicher ist es, einen Vertrag mit einem so günstigen Stromanbieter abzuschließen? Die Erfahrung hat gezeigt, dass Discounter von einem Tag auf den anderen vom Markt verschwinden können. Hier könnte man die Insolvenz der Bayerischen Energieversorgungsgesellschaft (BEV), von TelDaFax oder auch von Care Energy und Flexstrom anführen. Viele unglückliche Kunden haben aufgrund dessen weder Strom noch Geld zurück erhalten. Zahlreiche Klagen gegen die zahlungsunfähige Versorger wurden eingereicht.
Um solche unangenehmen Situationen zu vermeiden, empfehlen wir, maximal viele Informationen über den in Frage kommenden Stromanbieter zu sammeln. Auch wir bewerten die Versorger, zu denen wir unsere Kunden wechseln, so umfassend wie möglich. Auf unserer Stromanbieter-Seite finden Sie eine Liste mit allen Versorgern, die wir bewertet haben. Das Erste, worauf Sie achten sollten, ist die Seriosität des Dienstleisters. Die Reputation der Discounter ist aber meistens schwer zu überprüfen. Viele von ihnen sind ganz neu auf dem Markt und haben keine ausreichende Anzahl an Kundenbewertungen. In diesem Fall sollten Sie beachten: Wem gehört der Discounter?
Günstige Strompreise ohne Risiko können beispielsweise die Töchterunternehmen großer Konzerne oder von Stadtwerken bieten. Nach unserem Wissen sind „die Eltern“ meistens verantwortlich für die Kinder. Die kleineren Stromanbieter nutzen oft die wertvollen Erfahrungen und das Know-how der Großen. Der Discounter 123energie beispielsweise verweist auf seiner Internetseite auf eine „starke, verlässliche Mutter“.
Anbieter | Tochterunternehmen? | Wechselpilot-Bewertung |
123 Energie | Ja, von den Pfalzwerken (Stadtwerk) | 2 von 3 Punkten |
Billig?Will ich! | Ja, von den Stadtwerken Augsburg | 2 von 3 Punkten |
E wie Einfach | Ja, von E.ON (Konzern) | 2 von 3 Punkten |
EMMA Energie | Ja, von TWL Ludwigshafen (Stadtwerk) | 3 von 3 Punkten |
Eprimo | Ja, von Innogy (Konzern) | 1 von 3 Punkten |
Extraenergie | Nein | 3 von 3 Punkten |
Immergrün | Ja, von 356 AG | 1 von 3 Punkten |
Priostrom | Ja, von Extraenergie | 2 von 3 Punkten |
Wunderwerk | Nein | 2 von 3 Punkten |
Yello | Ja, von EnBW | 3 von 3 Punkten |
Wie unsere Bewertung zeigt, muss ein Discounter, der zu einem Konzern oder Stadtwerk gehört, nicht zwangsläufig ein guter Versorger sein. Es ist daher immer auch ratsam, sich auch den Mutterkonzern näher anzuschauen. Ein Negativ-Beispiel dafür ist Immergrün, ein Tochterunternehmen der 356 AG. Zuletzt sorgte die 356 AG im Sommer 2020 noch für Schlagzeilen. Grund dafür war die Intransparenz bei Preiserhöhungen, der Fall ging vor Gericht. Es wurde gegen den Konzern entschieden.
Billigstromanbieter bestechen durch ihre niedrigen Preise. Große, etablierte Anbieter können da selten mithalten. Sie wiederum überzeugen dadurch, dass es sie schon lange am Markt gibt. Erst seit der Marktliberalisierung 1998 haben günstige Stromanbieter ihre Chance bekommen. Doch sie können entsprechend nicht auf die Erfahrung zurückblicken, wie beispielsweise E.ON oder die meisten Stadtwerke. Was hinzukommt: Solche Versorger genießen häufig einen guten Ruf oder ein seriöses Image, den bzw. das sie sich in den Jahrzehnten ihres Bestehens aufgebaut haben. Zurückzuführen auf treue Kunden, zahlreiche Kundenbewertungen sowie Unternehmenswachstum. Ein junger Discounter hingegen muss sich das erst einmal aufbauen.
Gerade in Krisenzeiten können etablierte Anbieter zudem mit ihrer Verlässlichkeit punkten. Stromdiscounter kämpfen im Zuge der Energiekrise hingegen gerade oftmals um ihr Überleben, denn ihr Modell fußt auf den billigen und kurzfristigen Einkauf von Strom auf dem Tagesmarkt. Dort sind die Preise seit 2021 aber rasant in die Höhe geschossen, sodass sich diese Strategie nicht mehr immer rentiert. Manche Billigstromversorger gehen deswegen insolvent oder müssen die Belieferung einstellen.
Letzten Endes gilt bei allen Stromanbietern – egal ob etabliert oder frisch am Markt: Schauen Sie sich ihren potenziellen Versorger vorab so gut wie möglich genau an. Auch günstige Stromanbieter können sich als gute Versorger entpuppen. Gerade wer jährlich seinen Anbieter wechselt, kann es auch mal mit einem neuen, unbekannten Anbieter versuchen. Wenn Sie vorhaben, über Jahre hinweg bei diesem Versorger zu bleiben, sollten Sie sich absolut sicher sein, dass Sie hier kein zu großes Risiko eingehen.
Wie viel Strom kostet, sagt nichts über die Qualität aus. Ob vom etablierten Energiekonzern oder vom jungen Billigstromanbieter – der Strom, der aus Ihrer Steckdose kommt, ist der gleiche.
Stromrechnungen für Privatkunden bestehen nicht nur aus dem Preis für die reine Kilowattstunde. Laut Informationen des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) bezahlen Sie 2022 pro kWh:
Lange Zeit machten Beschaffungskosten nur etwa ein Viertel des Strompreises aus, wie unsere Aufschlüsselung für das Jahr 2019 eindeutig aufzeigt. Aufgrund plötzlich steigender Nachfrage infolge eines volkswirtschaftlichen Rebounds nach der Corona-Pandemie sowie großer Marktunsicherheit durch den Russland-Ukraine-Krieg sind die Einkaufspreise auf dem Markt allerdings explodiert. Durch die Deckelung bzw. den baldigen Wegfall der EEG-Umlage sinkt zudem der steuerliche Anteil.
Stromanbieter können beim kWh-Preis allein den letzten Teil (Beschaffungs- und Vertriebskosten) beeinflussen. Entsprechend entscheidet sich hier, wie stark sie den kWh-Preis „drücken“ können und wie nachhaltig ihr Geschäftsmodell ausgelegt ist. Bei herkömmlichen Stromversorgern deckt der jährliche Endkundenpreis meist all diese Kosten zu 100 Prozent ab. Demgegenüber sind die Tarife der Discounter in der Regel nicht immer kostendeckend.
Für eine kWh Strom zahlen Endkunden 2022 durchschnittlich 36,19 Cent pro Kilowattstunde, das ist teurer. Vor fünf Jahren waren es noch lediglich 29,28 ct/kWh gewesen!
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Etwa 50 Prozent des Strompreises entfallen normalerweise auf Steuern, staatliche Abgaben und Umlagen, die bekannteste dürfte die EEG-Umlage sein. Durch deren Wegfall wird der steuerliche Anteil auf etwa 40 Prozent sinken. Weitere 25 Prozent ergeben sich aus den Kosten für den Stromtransport, dem sogenannten Netznutzungsentgelt. Der Rest des Preises setzt sich aus dem Grundpreis Ihres Stromanbieters und dem Arbeitspreis pro Kilowattstunde zusammen. Den Grundpreis berechnet der Lieferant unabhängig von Ihrem tatsächlichen Verbrauch, also auch wenn Sie gar keinen Strom verbrauchen. Der Arbeitspreis wird pro verbrauchter Kilowattstunde berechnet.
Billigstromanbieter, auch Discounter genannt, sind reguläre Versorger, die sich durch eine besonders schlanke Kostenstruktur auszeichnen und daher ihren Strom besonders günstig anbieten können.
Häufig sind Billigstromanbieter reine Online-Anbieter, die sich Papier- und Portokosten sparen. Für die Verbraucher hat das den Vorteil, dass Sie alle Vertragsdetails immer online haben. Viele Discounter haben auch nur eine schmale Tarifauswahl, die die Kosten senkt. Das liegt aber auch daran, dass Discounter ihren Strom häufig nicht selbst produzieren, sondern an der Strombörse günstig Strom einkaufen, wenn der kWh-Preis besonders niedrig ist.
Ein günstiger Stromtarif zeichnet sich durch eine gute Performance auf mehreren Ebenen aus. Wirklich günstige Anbieter schafften es in der Vergangenheit, den Arbeitspreis auf bis zu 24 ct/kWh zu senken – das ist 2022 allerdings nicht mehr realistisch.
Auch auf einen günstigen Grundpreis kommt es an – vergleichen Sie genau, wie sich die Preise bei den Tarifen unterscheiden.
Letztlich machen aber häufig die Bonuszahlungen den Unterschied – in einem Tarif mit durchschnittlichem Arbeits- und Grundpreis kann der Bonus den Tarif als ganzes günstig machen.
Eine Kilowattstunde Strom kostet Anfang 2022 in Deutschland im Durchschnitt 36,19 Cent. Unserer Erfahrung nach kann man dabei nicht von einem günstigen Strompreis sprechen. Wir sind der Ansicht, dass der Preis 29 ct/kWh nicht überschreiten sollte. In den nächsten Jahren wird der Strompreis tendenziell aber eher noch weiter ansteigen.
Um Ihnen die tiefen Preise anbieten zu können, wenden günstige Stromanbieter neben Kosteneinsparungen im Betriebsablauf auch den ein oder anderen Kunstgriff an. Wir erklären Ihnen, wie Sie nicht auf diese Tricks hereinfallen.
Wie gesagt, billig muss nicht schlecht bedeuten. Auf die Stromqualität an sich hat der Strompreis so oder so keine Auswirkungen. Wenn Sie sich vor Vertragsabschluss über den Discounter informiert sowie die AGB aufmerksam studiert haben und bereit sind, nachzuhaken, wenn etwas nicht wie vereinbart läuft, können Sie sich für einen günstigen Anbieter entscheiden. Das ist Ihnen zu aufwendig? Stromkosten sparen möchten Sie trotzdem? Dann wechseln Sie mit uns Strom! Wir finden für Sie einen günstigen Stromtarif, wechseln Sie dorthin und kümmern uns auch während der Vertragslaufzeit um einen reibungslosen Ablauf.